106 Pakistaner wegen Lynchmord an Christen vor Gericht

22. Mai 2015 in Weltkirche


Den Angeklagten wird vorgeworfen, November 2014 in einer Ziegelfabrik einen Mann und dessen schwangere Ehefrau erschlagen und in einen Brennofen geworfen zu haben. Die Menge hatte sie verdächtigt, sie hätten Seiten eines Koran-Exemplars verbrannt.


Islamabad (kath.net/KNA) Wegen Lynchmordes an einem christlichen Ehepaar (Foto) stehen in Pakistan 106 Personen vor einem Anti-Terror-Gericht in Lahore. Den Angeklagten wird vorgeworfen, am 4. November 2014 in einer Ziegelfabrik einen Mann und dessen schwangere Ehefrau erschlagen und in einen Brennofen geworfen zu haben. Die Menge hatte sie verdächtigt, sie hätten Seiten eines Koran-Exemplars verbrannt. Unter den Beschuldigten sind laut pakistanischen Medien (Donnerstag) auch der Besitzer der Fabrik und drei islamische Geistliche.

An der Lynchjustiz in Kot Radha Kishan südwestlich von Lahore waren laut Medienberichten rund 400 Personen beteiligt. Die Tat hatte international für Aufsehen gesorgt. Über den Hergang gab es unterschiedliche Darstellungen; unter anderem war von Lohnstreitigkeiten die Rede.

Das ermordete Ehepaar hinterließ vier Kinder.

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