München: Kita-Streik kostet Mutter einer Dreijährigen ihren Job

22. Mai 2015 in Familie


Hotelfachfrau: „Eigentlich sucht die Branche ja händeringend nach Fachkräften. Doch die Arbeitszeiten – nachts, am Wochenende, viele Überstunden – vertragen sich kaum mit dem Elterndasein.“ Mit dem Kita-Streik wurde alles noch schwieriger.


München (kath.net) Wegen des Kita-Streiks hat die Mutter einer Dreijährigen ihren Arbeitsplatz verloren. Die alleinerziehende Hotelfachfrau Nadine-Bianca Dihlmann aus München erhielt die Kündigung. In einem Brief an den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter äußert sie sich dazu, wie der Münchner „Merkur“ berichtet. Die beruflich gut qualifizierte 28-jährige Frau erläuterte: „Eigentlich sucht die Branche ja händeringend nach Fachkräften. Doch die Arbeitszeiten – nachts, am Wochenende, viele Überstunden – vertragen sich kaum mit dem Elterndasein.“ Ende Januar fand sie eine Stelle mit optimalen Arbeitszeiten für sich. Der „Merkur“ beschreibt wörtlich: „Doch kaum hatte sie ihre neue Stelle angetreten, kam Mitte März der erste Kita-Warnstreik. Es folgten zwei weitere Warnstreik-Tage, und am 11. Mai begann der unbefristete Erzwingungsstreik. Oma und Opa fielen als Ersatz aus, weil sie selbst arbeiten. Ihre Tochter zählt noch als Krippenkind und darf nicht in die Notfallbetreuung. Einen Babysitter kann sich Dihlmann nicht leisten. Also holte sie die ausgefallenen Arbeitstage samstags und sonntags nach, ihre Tochter blieb bei einer Freundin. Doch als am 18. Mai die zweite Streikwoche begann, klappte Dihlmann zusammen: Magenschmerzen, Kreislaufprobleme, sie ging zum Arzt. Am Dienstag hatte sie die Kündigung im Briefkasten.“ „Die denken, ich mache blau“, erläuterte die junge Mutter. „Dabei bin ich wirklich krank.“


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