Papst Franziskus: Manchmal rutscht mir ein Wort zu viel raus

26. Mai 2015 in Chronik


«Das verursacht mir manchmal schöne Kopfschmerzen, weil mir ein Wort zu viel rausgerutscht ist», sagte Papst Franziskus, doch teils verdrehten die Medien aber auch schon mal seine Worte oder rissen sie aus dem Zusammenhang.


Vatikanstadt/Buenos Aires (kath.net/KNA) Papst Franziskus legt nach eigenem Bekunden nicht jedes seiner Worte auf die Goldwaage. «Ich bin eher tollkühn», sagte er laut einem Interview mit der argentinischen Zeitung «La Voz del Pueblo», dessen Text am Montag auch die Vatikanzeitung «Osservatore Romano» veröffentlichte: «Das verursacht mir manchmal schöne Kopfschmerzen, weil mir ein Wort zu viel rausgerutscht ist», sagte Franziskus demnach mit einem Lächeln. Teils verdrehten die Medien aber auch schon mal seine Worte oder rissen sie aus dem Zusammenhang.

Er habe nicht davon geträumt, Papst zu werden, so Franziskus in dem Gespräch. Im Konklave 2005 sei er kein wirklicher Gegenkandidat zu Kardinal Joseph Ratzinger gewesen. Es sei klar gewesen, dass dieser der nächste Papst sein sollte. Seine eigene Popularität als Papst könne er sich nicht genau erklären. «Es ist, als ob die Leute verstünden, was ich sagen möchte. Ich versuche, konkret zu sein.»

Er selbst brauche psychologisch die Nähe von Menschen. «Sie geben mir positive Energie», so Franziskus, der sich selbst als Stadtmensch bezeichnet und in Buenos Aires aufwuchs. «Auf dem Land könnte ich nicht leben.» Umso mehr fehle ihm als Papst die Möglichkeit, durch die Straßen zu wandern und etwa eine Pizza essen zu gehen. Als Kardinal in der argentinischen Hauptstadt sei er immer gerne zu Fuß, im Bus oder in der Metro unterwegs gewesen.

In dem Interview erzählt Franziskus auch über seine persönlichen Lebensgewohnheiten. Er schlafe abends sofort ein und danach auch tief. «Ich schlafe sechs Stunden. Normalerweise bin ich um neun im Bett und lese bis zehn. Wenn mir ein Auge anfängt zu tränen, mache ich das Licht aus, schlafe bis vier und wache dann von selbst auf. Das ist meine biologische Uhr.» Allerdings brauche er seine Mittagspause, mit 40 Minuten bis einer Stunde Schlaf. «Wenn ich keine Siesta mache, dann spüre ich das.»

Fernsehen schaue er niemals, so Franziskus. Dieses Versprechen habe er im Juli 1990 der «Jungfrau von Carmelo» gegeben. Stattdessen informiere er sich aus der italienischen Tageszeitung «La Repubblica», die er morgens zehn Minuten lese. Auch das Internet nutze er nicht. Über die Ergebnisse seines Lieblings-Fußballvereins «San Lorenzo» aus Buenos Aires lasse er sich aber wöchentlich von einem Schweizergardisten unterrichten.

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