Kardinal Marx in seiner Pfingstpredigt: 'Offenheit für Vielfalt'

28. Mai 2015 in Deutschland


Der Erzbischof von München am Pfingstsonntag über Norddeutsche, Bayern, Mittelschicht, Hartz-IV-Empfänger, Arbeitslose, Direktoren der Banken, Homosexuelle und die Heterosexuellen, die Geschiedenen und die Ehejubilare usw.


München (kath.net)
Zum Pfingstfest hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx laut einer Aussendung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zu einer „gastlichen Willkommenskultur“ in der Kirche und Offenheit für die vielfältige Prägung von Menschen aufgerufen. Wörtlich meinte Marx in seiner Pfingstpredigt laut dem verbreiteten Redemanuskript: „Gerade in einer „pluralen, offenen Gesellschaft kann und soll die Kirche zeigen, dass Vielfalt bereichert und die Einheit dann nicht gefährdet ist, wenn alle vom Heiligen Geist her am geistlichen Nutzen der anderen interessiert sind“. Das Pfingstereignis, das vor Augen führe, wie Menschen aus unterschiedlichen Sprachen, Kulturen, religiösen Traditionen und Schichten einander verstünden, zeige auch, „wie heute Kirche werden kann und muss: ein Volk, das aus vielen Völkern zusammengerufen wird“. In dieser Hinsicht sei Kirche „immer neu im Werden, nie abgeschlossen und fertig“, erklärte der Kardinal.

Der Heilige Geist mache „aufmerksam für das, was Menschen mit ihren so unterschiedlichen Begabungen und Biografien einbringen können in den Leib Christi, das Volk Gottes“, so Marx in seiner Predigt. Es gelte, eine Willkommenskultur für alle Menschen in den Pfarreien, den kirchlichen Verbänden und Bewegungen zu schaffen, wo jeder seine Sprache spreche und doch verstanden werde: „die zugezogenen Norddeutschen und die Bayern, die Mittelschicht und die Hartz-IV-Empfänger, die Arbeitslosen und die Direktoren der Banken, die Grünen und die Schwarzen, die Homosexuellen und die Heterosexuellen, die Geschiedenen und die Ehejubilare, die Flüchtlinge und die Gebirgsschützen“. Jeder Mensch, der sich vom Geist Gottes leiten ließe, „verkündet die Frohe Botschaft für die Anderen. Darin sind wir alle gleich. Nicht die Unterschiede zählen, sondern das, was uns verbindet.“


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