Stift Lambach suspendiert Pater nach Sex mit Minderjährigem

1. Juni 2015 in Österreich


Stift bestätigt auf Homepage Vorwürfe gegen Ordensmitglied - Beschuldigter ist geständig - Abt Neulinger stellt bei Verurteilung massive Konsequenzen in Aussicht


Linz (kath.net/KAP) Gegen einen Pater aus dem oberösterreichischen Stift Lambach wird im Zusammenhang mit Sex mit einem Minderjährigen ermittelt. Das Stift Lambach bestätigte auf seiner Homepage, dass sich der betreffende Pater "aufgrund eines privaten Vorfalles in Linz" bis 27. Mai in Untersuchungshaft befand. Ihm werde vorgeworfen, "unter sehr starkem Alkoholeinfluss" eine "entgeltliche sexuelle Dienstleistung" in Anspruch genommen zu haben. Eine der beiden beteiligten Personen sei jedoch noch nicht volljährig gewesen. Ein Verfahren sei im Laufen.

Das Stift und der betroffene Ordensmann würden mit den ermittelnden Behörden offen und eng zusammenarbeiten. Der Pater sei bis zur endgültigen rechtlichen Abklärung des Vorfalles von seinen Aufgaben im Stift und in der Seelsorge suspendiert, hieß es in der Stellungnahme und weiter wörtlich: "Die klösterliche Gemeinschaft bedauert dies zu tiefst und distanziert sich von diesem Vorfall."

Der Vorfall soll sich laut Medienberichten am 11. Mai in Linz zugetragen haben. Seit dem Ende der Untersuchungshaft befindet sich der Pater im Kloster Lambach, muss sich aber einer Psychotherapie unterziehen und darf keinen Alkohol trinken, wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" (Montag-Ausgabe) berichteten. "Er lebt zurückgezogen, wo es nur geht", zitierte die Zeitung Abt Maximilian Neulinger. Dies komme "de facto einem Hausarrest" gleich. "Alles andere wäre nicht vertretbar."

Nach dem Gerichtsverfahren werde in Rom über die kirchenrechtlichen Folgen entschieden, so der Abt: "Wenn es einen Schuldspruch bei Gericht gibt, werden die Konsequenzen massiv sein." Die Folgen könnten bis zur Entlassung reichen. Der Pater sei geständig.

Er sei noch immer fassungslos über das Vorgefallene, so Abt Neulinger: "Es ist ein Schock. Wir sind entsetzt und traurig. Jetzt sind die Behörden am Zug." Das Stift distanziere sich von dieser Tat, wolle sie auf keinen Fall bagatellisieren: "Wir haben daher von uns aus den ersten Schritt gesetzt und die Öffentlichkeit informiert." Auch in den Stiftspfarren gab es seit Mittwoch Erklärungen zu dem Vorfall. Ehrlichkeit sei jetzt besonders wichtig, zumal das Stift auch zwei Schulen betreibe: "Wir müssen das Vertrauen wieder zurückgewinnen."

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