Vermieter entfernt eigenmächtig jüdisches Symbol von Wohnungstür

12. Juni 2015 in Österreich


Die Israelitische Kultusgemeinde Wien unterstützt den jüdischen Untermieter juristisch und erstattete Anzeige „wegen Diebstahl, Besitz- und Religionsstörung bei Staatsanwaltschaft und Zivilgericht und anderer Tatbestände wie Diskriminierung“.


Wien (kath.net) Die Israelitische Kultusgemeinde Wien stellt sich hinter einen jüdischen Untermieter, dem der Hauptmieter eigenmächtig die Mezusa (ein jüdisches religiöse Symbol am Türpfosten) entfernt hat. „Die Israelitische Kultusgemeinde wird dem jüdischen Untermieter jede notwendige juristische Unterstützung gewähren. Anzeigen wegen Diebstahl, Besitz- und Religionsstörung bei Staatsanwaltschaft und Zivilgericht und anderer Tatbestände wie Diskriminierung, wurden erstattet“, gab die Kultusgemeinde in einer Presseaussendung bekannt.

Bereits Ende Mai hatte die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) diesen Untermieter bei seinem Widerstand gegen die Aufforderung, eine am Fenster seiner Wohnung in der Praterstraße sichtbare Israel-Fahne zu entfernen, unterstützt. Eine Entschuldigung der Hausverwaltung war inzwischen erfolgt. Doch der Hauptmieter scheint weiter uneinsichtig zu sein.

Das Anbringen der Mezusa geht auf folgenden Bibelvers zurück, der im Judentum als Glaubensbekenntnis ein sehr beliebter Text ist: „Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen. Du sollst sie deinen Söhnen wiederholen. Du sollst von ihnen reden, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst. Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden. Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.“ (Dtn 6, 4-9, zitiert nach der Einheitsübersetzung).

Jüdisches Musikvideo: Juden beten an der Klagemauer in Jerusalem (Lied: Sch´ma Jisrael -שמע ישראל)


Hebräisches Lied: Jüdischer Knabenchor singt ´Jerusalem´ (Yerushalaim - Shira Chadasha Boys Choir)


Archivfoto oben: Jüdischer Junge feiert die Bar Mizwa


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