'Ich will, dass jeder wei߅ ich vergebe dir'

21. Juni 2015 in Aktuelles


In den USA tötete ein 21-jähriger Weißer neun Schwarze während einer Bibelstunde. Angehörige haben dem Attentäter verziehen.


Charleston (kath.net/ idea)
Dem 21-jährigen Weiße, der am 17. Juni in Charleston (US-Bundesstaat Süd Carolina) neun Schwarze während einer Bibelstunde erschoss, haben Angehörige der Opfer vergeben. Einer der Getöteten war der Pastor der „Afrikanischen Episkopalgemeinde Mutter Emanuel“, Staatssenator Clementa Pinckney. Der Polizeichef von Charleston, Greg Mullen, vermutet, dass der Attentäter Dylann Ruff rassistisch motiviert war. Die Gouverneurin von Süd Carolina, Nikki Haley, hat bereits die Todesstrafe gefordert.

Gott möge dem Attentäter gnädig sein

Bei der Anhörung durch den Haftrichter durften sich auch Verwandte der Ermordeten äußern. Wie „Spiegel online“ berichtet, ereigneten sich dabei emotionale Momente. Eine Tochter der getöteten 70-jährigen Ethel Lance sagte: „Ich will, dass jeder wei߅ ich vergebe dir. Ich werde nie wieder mit ihr reden. Ich werde sie nie wieder umarmen können. Aber ich vergebe dir, und möge Gott Gnade haben mit deiner Seele.“ Auch der Ehemann von Myra Thompson, bekräftigte, dass er und seine Familie dem Mörder vergeben. Andere Hinterbliebene erklärten, dass der Hass nicht siegen werde. Sie wünschten, dass Gott dem Attentäter gnädig sein werde. Auf einem im Internet veröffentlichten Video ist Ruff mit fast regungslosem Gesicht zu sehen, als er den Hinterbliebenen zuhört.

Attentäter: Alle waren nett zu mir

„Spiegel online“ zufolge hat Dylann Ruff fast eine Stunde lang zusammen mit seinen Opfern in der Bibelstunde gesessen. Im ersten Verhör habe er erzählt, dass alle nett zu ihm gewesen seien, so dass er seinen Plan, einen Rassenkrieg anzuzetteln, fast aufgegeben hätte. Dennoch habe er geschossen. Eine Frau ließ er am Leben, damit sie später von der Tat berichten konnte.


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