Vatikan veröffentlicht Arbeitspapier für Bischofssynode

23. Juni 2015 in Weltkirche


Mit Blick auf homosexuelle Partnerschaften bekräftigt das Dokument die Ablehnung gleichgeschlechtlicher "Ehen". Gott gewollt sei nach biblischem Zeugnis nur die Ehe zwischen Mann und Frau.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der Vatikan hat am Dienstag das Arbeitspapier für die Ordentliche Bischofssynode über die Familie im Oktober veröffentlicht. In dem 77 Seiten langen Dokument geht es auch um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen. Die entsprechenden Absätze im Abschlussdokument der vorbereitenden Außerordentlichen Bischofssynode im vergangenen Herbst, die damals nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erhielten, sind im neuen Arbeitspapier erneut zur Diskussion gestellt. Demnach soll die Möglichkeit geprüft werden, wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Umständen und nach einem Weg der Reue unter bischöflicher Aufsicht wieder zu den Sakramenten zuzulassen.

Mit Blick auf homosexuelle Partnerschaften bekräftigt das Dokument die Ablehnung gleichgeschlechtlicher "Ehen". Gottgewollt sei nach biblischem Zeugnis nur die Ehe zwischen Mann und Frau. Gleichwohl soll in der Kirche jeder Mensch gleich welcher sexuellen Orientierung in der Kirche aufgenommen und respektiert werden. Diskriminierung von Homosexuellen sei abzulehnen.

Die Bischöfe werden bei ihrem Treffen im Herbst auch über die Möglichkeit diskutieren, dass geschiedene Katholiken eine zweite, zivil geschlossene Ehe segnen lassen, wie dies in der orthodoxen Kirche möglich ist. Hierbei verweist das Arbeitspapier jedoch darauf, dass auch die Orthodoxie klar zwischen der ersten und der zweiten Ehe unterscheidet. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass die orthodoxen Kirchen ein anderes theologisches Eheverständnis hätten.

Das sogenannte Instrumentum laboris ist die Diskussionsgrundlage für die Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan. Sie steht unter dem Titel «Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute». Das Arbeitspapier besteht aus dem Abschlussdokument der Außerordentlichen Bischofssynode vom Herbst 2014 und Ergänzungen, die aufgrund der Rückmeldungen auf einen zweiten Fragebogen an die Bischofskonferenzen erstellt wurden.

Das vom Synodensekretariat in Abstimmung mit Papst Franziskus erstellte Dokument betont den Wert der Familie als Keimzelle der Gesellschaft. Die Familie sei heute vielfältig bedroht. Während in westlichen Ländern junge Menschen immer mehr Angst vor einer endgültigen Bindung hätten, lasteten in armen Ländern Kriege, Vertreibung und Armut auf den Familien.

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