Charleston und Graz: Nicht Hass, sondern Vergebung soll gewinnen

26. Juni 2015 in Aktuelles


Kardinal Schönborn sieht Parallelen zwischen den "Wahnsinnstaten" in den USA und der Steiermark


Wien (kath.net/KAP) Wie auf solch schreckliche Ereignisse wie die "Wahnsinnstaten" in Charleston und Graz reagieren? Die Antwort von Kardinal Christoph Schönborn auf diese von ihm in seiner Freitags-Kolumne in der Gratiszeitung "Heute" aufgeworfene Frage: "Nicht der Hass soll gewinnen, sondern die Vergebung." Als "berührend" habe er die versöhnlichen, von tiefem Glauben geprägten Botschaften jener Familien in der US-Stadt in South Carolina empfunden, die von einem Blutbad mit neun Toten während einer Bibelstunde betroffen waren. Auch in Graz beteten nach der Amokfahrt mit drei Toten Hunderte Menschen und zündeten Kerzen für die Opfer an. "Solidarität verbindet die Menschen in der Not", so Schönborn.

"Wir glauben noch, dass Gebet etwas ändert", zitierte der Wiener Erzbischof den in Charleston tätigen Pastor Norvel Goff. "Das Gebet ändert nicht nur etwas, es ändert uns". Die dortigen Gläubigen hätten selbst der Familie des Täters gedacht, dass ihnen in dieser schweren Zeit geholfen wird. Eine Überlebende, Felecia Sanders, habe sich an den rassistisch motivierten Attentäter gewandt: "Wir haben dich am Mittwochabend mit offenen Armen in unserer Bibelgruppe willkommen geheißen ... und du hast einige der wunderbarsten Menschen getötet, die ich kenne". "Möge Gott dir gnädig sein."

Schönborn nannte dies ein "bewundernswertes christliches Zeugnis". Ein Glaube, der so stark ist, könne auch dieses unvorstellbar Böse überwinden.

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