Mütter am Pranger

22. Juli 2015 in Kommentar


Es steht viel auf dem Spiel. Wir brauchen ein neues Plädoyer für den Wert der Mutter. Gastbeitrag von Heike Lika


Augsburg (kath.net) Mutterschaft ist heute mehr denn je zuvor diskriminiert, Angriffen ausgesetzt, mit Stereotypen verspottet, und es herrscht die Meinung, es gäbe für ein Kind einen besseren Platz als bei der Mutter.

Es steht viel auf dem Spiel, wenn Mann und Frau nicht neu ihre Sendung begreifen. Der Mann ist einer, die Frau eine - Geschlechter-Gleichheit also eine Lüge?

Mutterschaft ist ein Geheimnis, die tiefste Berufung der Frau, Komplizin Gottes zu sein im Schaffen von Leben. Wird Mutterschaft deshalb heute so bekämpft?

Mutterschaft ist tief in das Wesen der Frau eingeschrieben, ein Mann kann keine Mutter sein.
Es ist an der Zeit, dass wir Mütter uns wehren , besinnen, neue Wege gehen, staatlicher Bevormundung widerstehen, die uns weismachen will, was unsere bevorzugte Aufgabe ist, wenn wir einem Menschen das Leben schenken durften.

Es ist an der Zeit zu erkennen, dass wir Mütter das Herz der Familie sind, dass die anderen aus der Hingabe einer Mutter leben.

Wir Mütter müssen begreifen, dass die Liebe alle Berufe in sich trägt, denn die Liebe birgt die größte Erfüllung.
Denn: Was ein Mensch in den ersten drei Lebensjahren nicht bekommt, fehlt ihm die nächsten siebzig schmerzlich. Versäumte Mutterliebe kann nicht nachgeholt werden.

Wer von uns hätte denn schon nach dem ersten Lebensjahr von der Mutter getrennt sein wollen?
Liebes-satt muss es werden ein kleines Kind, dazu braucht's keinen Förderwahn.
Liebes-satt wird es bei der Mutter, nicht getrennt von ihr.

Es ist an der Zeit, Gesinnungsterror zu überhören und ehrlich auf das eigene, mütterliche Herz zu hören.
Es ist an der Zeit, aufzuhören mit der Angst, die Frau könnte zu kurz kommen.

Es gibt kein größeres Glück, als ungeteilt dem Leben gedient zu haben und sich am Gedeihen der Lieben zu erfreuen.
Das ist ein Leben das Frucht gebracht hat - etwas Besseres als Karriere.

Kein Mensch will zur falschen Zeit am falschen Ort sein, eine Mutter darf es nicht. So glaube ich, wir brauchen ein neues Plädoyer für den Wert der Mutter - heute mehr denn je.

Das Geheimnis der Mutterschaft wird schattiert vom Geheimnis des Wesens der Frau.

Heute hörte ich, die Frau hat 27 Süßrezeptoren auf der Zunge, der Mann nur zwei. Unterschiedlichkeit bis in die Zellen?

Das Wesen der Frau ist ein Geheimnis und wie das Wort Geheimnis birgt auch ihr tiefstes Wesen Heimat für die ihr Anvertrauten.

Sie ist Tür zu dem Haus, das man Geborgenheit nennt, Schlüssel zu gelingendem Miteinander, stabiler Mittelpunkt gegen die Zentrifugalkräfte menschlicher Koexistenz. Vorausgesetzt - sie erhält die Zeit für die wesentlichen Dinge des Lebens, besonders auch für die spirituellen Dimensionen weiblichen Seins.

Die Frau vermag das Geistige unmittelbarer wahrzunehmen als der Mann, und es ist gerade auch ihre Würde, die Ihren im Gebet immer wieder Gottes Heilshandeln anzuvertrauen.

Darin liegt nicht nur ihre Stärke sondern auch ihre Entlastung.

Jede Frau erlebt in sich den Ruf der Schönheit wie die tiefste Verheißung ihres Wesens.

Schon im Paradies erfährt die Frau den bewundernden Blick Adams und was ihre Stärke war, wurde nach dem Sündenfall Schwäche.
Es ist der Blick der Menschen, der Frauen oftmals hindert an ihrem Leben.

Sie wird gelebt, hat sich den Vorstellungen der anderen anzupassen und wird zur Marionette des "Geliebt -sein-Wollens".

So bedarf die Frau gerade an diesem Punkt der Heilung und Neubesinnung und der Genesung im Blick ihres Gottes.
Immer tiefer wird sie Mutter, wenn sie eintritt in die Würde Tochter zu sein, Tochter des Vaters aller Menschen.
Auch dafür braucht sie Zeit.

Es ist die geeignete Strategie gegen die Entfaltung weiblichen Wesens, der Frau so viele Aufgaben aufzubürden, Vereinbarkeit von Mutterschaft und Beruf zu propagieren, zum höchsten Ziel zu erklären, damit sie ihr wirklichstes und wirkmächtigstes Ziel verfehlt.


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