Bischofssekretär in Umwelt-Prozess zu Haftstrafe verurteilt

25. Juli 2015 in Chronik


Der Bischofssekretär hat nach Auffassung der Richter durch eine Falschaussage versucht, die Bestechung eines Umwelt-Gutachters mit 10.000 Euro durch den Stahlkonzern zu verschleiern.


Rom (kath.net/KNA) Marco Gerardo (39), früherer Privatsekretär des Erzbischofs von Tarent, ist im Umweltskandal um das größte Stahlwerk Europas zu einer Haftstrafe von 10 Monaten verurteilt worden. Der katholische Priester ist einer von insgesamt 44 Angeklagten, die nach italienischen Medienberichten vom Freitag in dem Korruptionsprozess gegen leitende Mitarbeiter des Stahlkonzerns Ilva, Politiker und Beamte in erster Instanz schuldig gesprochen wurden.

Der Betreiber des Stahlwerks in Tarent hatte in den vergangenen Jahren im großen Umfang Bestechungsgelder bezahlt, um das tatsächliche Ausmaß des Schadstoffausstoßes und der dadurch verursachten Umweltzerstörung in der Region zu vertuschen.

Gerardo hat nach Auffassung der Richter durch eine Falschaussage versucht, die Bestechung eines Umwelt-Gutachters mit 10.000 Euro durch den Stahlkonzern zu verschleiern. Er gab demnach wahrheitswidrig zu Protokoll, dass ein Mitarbeiter von Ilva zum fraglichen Zeitpunkt nicht dem Gutachter, sondern dem damaligen Erzbischof von Tarent, Benigno Luigi Papa, die 10.000 Euro übergeben habe. Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Jahre Haft für den Priester gefordert.

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