Patriarch: 1.264 Christen im Irak seit 2003 getötet

30. Juli 2015 in Chronik


Den westlichen Regierungen warf der katholische Patriarch Sako vor, sie blieben «gleichgültig oder ängstlich angesichts der Tragödie der Christen im Nahen Osten», statt gegen die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) vorzugehen.


Rom (kath.net/KNA) Seit dem Sturz Saddam Husseins 2003 sind im Irak 62 Kirchen angegriffen und 1.264 Christen getötet worden. Diese Zahlen nannte der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako aus Bagdad laut dem italienischen Pressedienst SIR bei einer Veranstaltung am Montagabend im süditalienischen Jelsi. Den westlichen Regierungen warf der katholische Kirchenführer vor, sie blieben «gleichgültig oder ängstlich angesichts der Tragödie der Christen im Nahen Osten», statt gegen die Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) vorzugehen.

Christen im Irak und in Syrien erlebten derzeit «eine Verfolgung wie in der Urkirche», sagte der Patriarch. Für den Irak verlangte er eine Trennung von Religion und Staat. Alle Bürger hätten «die gleichen Rechte und Pflichten, ohne Rücksicht auf ihre Religion». Um die kulturelle Pluralität im Irak anzuerkennen, sei ein Mentalitätswandel nötig; dieser erfordere «die Erziehung ganzer Generationen mit zeitgemäßen religiösen Bildungsprogrammen», so Raphael I.

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