Algermissen: Verkündigung der Kirche 'ein Stück weit krank'

1. August 2015 in Deutschland


Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen hält Selbstkritik nach dem neuen Rekordstand bei den Kirchenaustritten in Deutschland für geboten


Würzburg (kath.net/KNA) Der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen hält Selbstkritik nach dem neuen Rekordstand bei den Kirchenaustritten in Deutschland für geboten. Es gebe genügend Analysen zur Glaubens- und Gotteskrise, aber bisher sei es der Kirche noch nicht gelungen, die geeignete Medizin zu finden, sagte Algermissen der Würzburger «Tagespost» (Samstag). «Ich bin überzeugt, auch unsere Verkündigung ist ein Stück weit krank», fügte er hinzu. Sie müsse reformiert werden. «Der Grundwasserspiegel des Glaubens war noch nie so tief wie im Augenblick.»

Algermissen schloss in seine Kritik auch die Deutsche Bischofskonferenz ein. Bei zwei Drittel der Themen, mit denen sich die Konferenz beschäftige, gehe es um Reaktionen. «Wir wollen Probleme eingrenzen, wollen sie entschärfen, wollen Schaden begrenzen.» Dabei bestehe die große Gefahr, «dass die eigentlich entscheidenden Dinge zu kurz kommen». Es wäre «wunderbar, wenn die 27 Bistümer in Deutschland einen verbindlichen roten Faden der Neuevangelisierung auf den Weg brächten und das über einige Jahre wirklich betreiben würden». Dann «könnte man überprüfen, was es gebracht hat».

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