Neudeck: Afrikas Politiker zeigen keine Trauer über Flüchtlinge

8. August 2015 in Aktuelles


Afrikas Politiker in der Verantwortung über perspektivlose Jugend ihrer Länder.


Köln (kath.net/ KNA)
Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck sieht angesichts der zahlreichen Flüchtlinge aus Afrika auch die afrikanischen Staaten in der Pflicht. «Afrikanische Regierungen haben Verantwortung dafür, dass die Jugend ihrer Länder davonrennt und dass sie sich nicht darum kümmern», sagte Neudeck am Freitag im Deutschlandfunk. «Ich habe immer erwartet, dass irgendwann ein Präsident der afrikanischen Länder, aus denen diese Menschen zu Zigtausenden kommen, sich mal in Lampedusa einfindet und seine Trauer über den Tod solcher vieler junger afrikanischer Migranten ausdrückt, aber bisher ist diese Erwartung fehlgegangen.»

Es sei ein Glück, dass Europa sich für das Schicksal der Flüchtlinge verantwortlich fühle und bereit sei, sich um diese zu kümmern, fügte der Hilfsorganisation Grünhelme hinzu. Die Menschen, die über das Mittelmeer kämen, seien schier verzweifelt und könnten nicht in ihre Heimat zurückkehren. Ihre Dörfer hätten ihnen Kredite für die Flucht gegeben und erwarteten dafür Gegenleistungen. Würden diese nicht erbracht, seien die Rückkehrer nicht mehr ihres Lebens sicher. Neudeck forderte, diesen Flüchtlingen eine Berufsausbildung zukommen zu lassen. So könnten sie zurückkehren und ihren Dörfern von Nutzen sein.

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