Ist Zeckenkontrolle an nackten Jungs durch einen Priester tolerierbar?

28. August 2015 in Deutschland


Pfarrer übernahm bei einer Freizeit aushilfsweise die routinemäßige Zeckenkontrolle zweier Jungen im „Adamskostüm“ – Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein – Bistum Fulda entscheidet: Pfarrer Lindner wird Pfarrgemeinde Dermbach verlassen


Fulda (kath.net) Daran scheiden sich die Geister: Pfarrer Patrick Lindner wird die katholische Pfarrgemeinde „St. Peter und Paul“ im thüringischen Dermbach (Bistum Fulda) in Kürze verlassen müssen, obwohl die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen Verdachts auf sexuellen Missbrauch gegen ihn eingestellt hat und nur noch von einer „Distanzlosigkeit“ spricht. Darüber berichtet die „Fuldaer Zeitung“. Das Bistum Fulda begründete seine Entscheidung damit, dass der Pfarrer gegen die Präventionsrichtlinien verstoßen habe.

Lindner war im vergangenen Jahr bei einer „Boys only“-Jugendfreizeit offenbar von zwei Jungen „im Adamskostüm“ gebeten worden, aushilfsweise die routinemäßige Zeckenkontrolle durchzuführen, die sonst eigentlich von älteren Jugendlichen bei den jüngeren gemacht wird. Die Eltern des einen Jungen beschwerten sich daraufhin nach der Freizeit beim Bistum darüber, das Bistum schaltete die Staatsanwaltschaft Meiningen ein.

In der Dermbacher Pfarrei will man den Pfarrer allerdings behalten. Eine Unterschriftenaktion zu seinen Gunsten verbucht bereits hunderte Unterzeichner. Die Pfarrei hat wegen dieser Vorgänge eine Zeit des Konfliktes durchgemacht.

Da die blutsaugenden Zecken bei Biss gelegentlich gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen können, sind freiwillige gegenseitige Kontrollen nach Aufenthalten in der freien Natur bei Sommerfreizeiten nicht unüblich.


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