Irak: Kirche wehrt sich gegen Enteignungen von Christenbesitz

1. September 2015 in Weltkirche


Das chaldäische Patriarchat von Bagdad beklagt eine wachsende Zahl illegaler Enteignungen von Christen in der irakischen Hauptstadt – Zugleich wird über Entführungen, Erpressungen und andere Übergriffe gegen Christen berichtet.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Das chaldäische Patriarchat von Bagdad beklagt eine wachsende Zahl illegaler Enteignungen von Christen in der irakischen Hauptstadt. Dem neugegründeten Regierungskomitee legte es 14 konkrete Fälle vor, in denen Christen in Bagdad ihre Häuser verlassen mussten und ihre Ansprüche verloren hätten, berichtete der vatikanische Pressedienst Fides (Montag). Zugleich wird über Entführungen, Erpressungen und andere Übergriffe gegen Christen berichtet.

Das Komitee war vor einer Woche auf Anordnung von Ministerpräsident Haydar al-Abadi bei der Polizei gegründet worden, nachdem sich Übergriffe gegen Christen gehäuft hatten. Bei einem ersten Treffen mit dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako bat die Leitung des Komitees um konkrete Informationen.

In den vergangenen Wochen hatten sich in Bagdad wie in anderen irakischen Städten Fälle gehäuft, wo Immobilien von Christen mit gefälschten Dokumenten enteignet wurden. Danach war es den rechtmäßigen Besitzern fast unmöglich geworden, ihre Wohnungen zurückzuerhalten, so Fides. Ermöglicht worden seien solche Vorfälle auch durch die Zusammenarbeit mit korrupten Staatsfunktionären.

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