Anklage gegen Mitglieder der salafistischen «Scharia-Polizei»

2. September 2015 in Deutschland


Im vergangenen Jahr waren wiederholt Islamisten als «Sittenwächter» durch Wuppertaler Straßen patrouilliert. Diese Auftritte hatten deutschlandweit für Empörung und Entsetzen gesorgt.


Wuppertal (kath.net/KNA) Gegen Mitglieder der sogenannten Scharia-Polizei um den Hassprediger Sven Lau ist am Amtsgericht Wuppertal Anklage erhoben worden. Wie die Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, werden den neun Angeklagten im Alter zwischen 24 und 34 Jahren Verstöße gegen das Uniformverbot vorgeworfen. Zudem soll einer der Männer das Versammlungsgesetz missachtet haben. Diese Delikte werden nach dem Strafgesetzbuch mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren geahndet.

Laut Anklage hatten die Beschuldigten aus der Salafisten-Szene am Abend des 3. September 2014 als «Scharia-Polizei» einen Rundgang durch die Innenstadt von Wuppertal-Elberfeld gemacht und die Passanten dabei eindringlich ermahnt, die islamischen Gesetze, wie das Alkohol- und Pornografieverbot, strikt einzuhalten. Dabei hätten die neun Männer gelbe Warnwesten mit der Aufschrift «Shariah Police» getragen.

Dem mutmaßlichen Rädelsführer Sven Lau hält die Staatsanwaltschaft darüber hinaus vor, er habe während des Rundgangs mehrere Reden gehalten und dabei die Einführung der Scharia in Deutschland gefordert. Die Reden seien von den Salafisten auf Video festgehalten und anschließend ins Internet gestellt worden.

Im vergangenen Jahr waren wiederholt Islamisten als «Sittenwächter» durch Wuppertaler Straßen patrouilliert. Diese Auftritte hatten deutschlandweit für Empörung und Entsetzen gesorgt. Die Islamisten hatten mit gelben Verbotshinweisen den Anspruch auf eine «Shariah Controlled Zone» (Scharia-kontrollierte Zone) erhoben. Auf den Verbotstafeln standen Verhaltensregeln wie in streng islamischen Ländern - etwa kein Alkohol, kein Glücksspiel, keine Pornografie und Prostitution, keine Drogen.

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