Bischof Küng bietet Papst seinen Rücktritt an

12. September 2015 in Österreich


Feierliche Vesper zum 75. Geburtstag am 20. September im Dom von St. Pölten.


St. Pölten (kath.net/ dsp)
Wie im Kirchenrecht vorgesehen, bietet Diözesanbischof Klaus Küng mit der Vollendung seines 75. Lebensjahres am 17. September Papst Franziskus seinen Rücktritt an. Am Sonntag, den 20. September, wird um 16 Uhr im Dom von St. Pölten eine feierliche Vesper zum Geburtstag von Bischof Küng gefeiert, an der unter anderen Festgästen auch Landeshauptmann Erwin Pröll teilnehmen wird. Dabei wird vom Land Niederösterreich eine Statue des Diözesanpatrons Hippolyt als Dauerleihgabe dem Diözesanmuseum übergeben. Die Festpredigt hält Generalvikar Prälat Eduard Gruber.

„Selbstverständlich biete ich, wie es das Kirchenrecht vorsieht, zu meinem 75. Geburtstag dem Heiligen Vater meinen Rücktritt an“, sagt Bischof Küng dazu in einer Stellungnahme. „Ich sehe diesem Tag und seiner Entscheidung mit großer Gelassenheit entgegen. In diversen Interviews habe ich immer wieder betont: Ich habe vor 26 Jahren zum Bischofsamt Ja gesagt, auch wenn ich wusste, dass es mir viel abverlangen wird, und ich stehe auch heute noch dazu. Es war nicht immer leicht, zeitweise war es sogar sehr schwer, aber ich habe auch viel Schönes erlebt. Wenn ich entlastet werde, wird dies für mich kein Problem sein, im Gegenteil. Ich werde mich dann anderen, mehr priesterlichen Aufgaben zuwenden, solange ich dazu imstande bin. Dann werde ich hoffentlich auch mehr Zeit zum Wandern und mehr Muße haben.
Meine Aufgabe in der Diözese St. Pölten war es, eine Spaltung zu überwinden und Frieden zu stiften. Ich denke, man darf sagen, dass dies gelungen ist, und ich bin dankbar für meine Zeit als Bischof der Diözese St. Pölten. Mein einziger Wunsch ist es, dass es in der Diözese gut weitergeht, dass die errichteten Fundamente stabil bleiben und Aufgaben weitergetragen werden. Es soll der eingeschlagene, gute Weg weitergeführt werden.
Wir Christen und wir als Kirche, leben in einer gesellschaftlichen Umbruchsituation, in der wir neue Wege finden müssen, zu Christus zu führen, die Frohbotschaft zu verkünden, echten Glauben vorzuleben und zu unserem Glauben, dem Evangelium und der kirchlichen Lehre zu stehen. Wir müssen eine neue Art des Kirche-Seins schaffen, in der jeder Christ und jede Christin die eigene Verantwortung wahrnimmt und in der den Familien eine viel größere Bedeutung zukommt.“


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