Schönborn: 'Im Kreuz ist Frieden'

14. September 2015 in Spirituelles


Wiener Kardinal berichtete: Papst Franziskus wurde ein Kreuz aus Syrien gereicht, das dieser mit Tränen in den Augen das Kreuz geküsst hat.


Wien (kath.net/KAP) Der Friede kommt durch das Kreuz in die Welt, indem Menschen nicht das eigene Leben, sondern das Leben anderer retten. Mit diesen Worten unter Bezugnahme auf das Tagesevangelium unterstrich Kardinal Christoph Schönborn bei der Maria-Namen-Feier am Sonntagnachmittag im Stephansdom die christliche Hoffnung auf Frieden in Syrien, in der Ukraine und in der ganzen Welt. Wer ein Jünger Jesus sein wolle, "der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich" (Markusevangelium 8, 34). Das im Rahmen der Feier zuvor vom syrischen Franziskanerpater Simon Herro gehörte Zeugnis mache deutlich: "Im Kreuz ist Frieden", so der Wiener Erzbischof.

Im Zuge seiner Predigt vor hunderten Gläubigen berichtete der Kardinal als Augenzeuge über eine Begegnung von Papst Franziskus mit Parlamentariern aus verschiedenen Ländern. So habe einer der Politiker dem Papst ein kleines Kreuz aus Syrien gereicht. Es hatte zuvor einem Priester gehört, der von den Jihadisten enthauptet wurde. Papst Franziskus habe daraufhin mit Tränen in den Augen das Kreuz geküsst und es zurückgeben wollen. Dies sei vom Politiker jedoch zurückgewiesen worden mit den Worten: "Nein, dieses Kreuz soll Sie beschützen."

Am Beginn der Feier hatte der syrische Pater Simon Herro als Vikar der Custodie vom Heiligen Land so wie schon am Vortag ein Glaubenszeugnis über die Situation der Christen in Syrien gegeben. In einer Minute des Schweigens wurde auch jener Frau gedacht, die bei einem Raketenangriff auf das Kloster von Pater Herro am Freitag getötete wurde. Die Kollekte der zweitägigen Maria-Namen-Feier wurde für Projekten der Franziskaner in Syrien zur Verfügung gestellt.

Am Beginn der Feier wurde ein Schreiben von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin verlesen. Darin spendete Papst Franziskus allen Mitfeiernden seine Apostolischen Segen. Die Maria-Namen-Feier endet mit einer Prozession mit der Fatimastatue durch die Wiener Innenstadt vom Stephansplatz zum Josefsplatz.

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