Wunderheilung könnte zu Heiligsprechung Popieluszkos führen

14. September 2015 in Chronik


Französischer Bischof teilte das Ergebnis einer kirchlichen Untersuchungskommission aus Frankreich und Polen: Die plötzliche und dauerhafte Heilung eines schwer leukämiekranken Patienten im September 2012 ist medizinisch nicht erklärbar.


Paris (kath.net/KNA) Eine mögliche Wunderheilung in Frankreich könnte den Weg zu einer Heiligsprechung des polnischen Priesters Jerzy Popieluszko (1947-1984) führen. Der Bischof von Creteil, Michel Santier, teilte laut französischen Medienberichten (Sonntag) am Wochenende das Ergebnis einer kirchlichen Untersuchungskommission aus Frankreich und Polen mit. Demnach ist die plötzliche und dauerhafte Heilung eines schwer leukämiekranken Patienten im September 2012 medizinisch nicht erklärbar. Das Dossier soll am Montag an den Vatikan weitergeleitet werden.

Demnach war der als Francois A. bezeichnete Patient aus der Pariser Vorstadt Creteil todkrank und bereits ohne Bewusstsein. Auf das Gebet eines begleitenden Priesters um Fürsprache Popieluszkos habe sich der Zustand des heute 58-Jährigen rapide verbessert. Die kirchliche Anerkennung eines Wunders ist Voraussetzung für eine Heiligsprechung.

Popieluszko war 2010 in Warschau seliggesprochen worden. An der Feier nahmen damals rund 250.000 Menschen teil. Popieluszko hatte in seinen Predigten die lange Zeit verbotene Gewerkschaft Solidarnosc im Kampf gegen das kommunistische Regime unterstützt. 1984 wurde er von Agenten des polnischen Geheimdienstes entführt, gefoltert und getötet. Sein Tod verstärkte den Widerstand der Bevölkerung gegen das Regime und trug mit zum Fall des Kommunismus fünf Jahre später bei.

Mit Zustimmung des Vatikan ist Popieluszko seit 2014 offiziell Schutzpatron der Gewerkschaft Solidarnosc. Vor einem Jahr wurde das Heiligsprechungsverfahren eröffnet.

Father Jerzy Popieluszko:- Priest - Patriot - Martyr


Jerzy Popiełuszko - Fotostrecke, Originaltondokument (polnisch) [Achtung: mit sensiblem Bildmaterial]


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