Gérard Dépardieu: Lebe 'mit Augustinus endlich unbeschwert'

30. Mai 2003 in Chronik


In Rom machte der berühmte französische Schaupieler Station und las aus den "Bekenntnissen" des heiligen Augustinus.


Rom (www.kath.net / ZENIT.org) Die unwiderstehliche Suche nach Gott, bei der man die Leidenschaften überwinden muss, war Thema einer Lesung aus den "Confessiones" des heiligen Augustinus von Hippo, die Gérard Dépardieu am vergangenen Montag im Teatro Argentina in Rom durchführte. Der berühmte französische Schauspieler machte auf seiner Welttournee in Rom Station, nachdem ihm Papst Johannes Paul II. bei einer privaten Begegnung gesagt hatte, er sehe viele Ähnlichkeiten zwischen ihm und dem großen Kirchenvater, Bischof, Theologen und Philosophen des 4. Jahrhunderts. Auch in Algerien und Paris hat Gérard Dépardieu schon Lesungen veranstaltet.

"Der heilige Augustinus geht weit über die bloße Rezitation hinaus, er führt dich ins Innere und lässt dich entdecken, was er fühlt, den Glauben im Leben, den Glauben zu erfahren, dass es etwas anderes gibt", sagte der Schauspieler zu "Radio Vatikan". Die ausgewählten Passagen, in die Kurienkardinal Paul Poupard, Präsident des Päpstlichen Kulturrats, einführt, sind Reflexionen über die Zeit, über jenen Raum, über den Gott in die Geschichte des Menschen eintritt. "Ich merkte, dass ich mit Augustinus endlich unbeschwert lebte, denn der heilige Augustinus liebt das Leben und glaubt an das Leben. Es ist Gott, der das Leben schafft", so Gérard Dépardieu.

Er habe den großen Heiligen von Hippo nach seinen Begegnungen mit dem Papst und mit Kardinal Poupard entdeckt. Um das Thema zu vertiefen, habe er den Latinisten André Mondouze um Hilfe gebeten, "der mir den Weg gewiesen hat". Nach einer Lesung in der Pariser Kathedrale Nôtre-Dame und in der protestantischen Kirche des Louvre will Gérard Dépardieu nun in einer Moschee und einer Synagoge lesen, "denn der heilige Augustinus spricht zu allen, ohne Unterschied".


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