Vatikan sieht Heiliges Jahr nicht in Gefahr

12. Oktober 2015 in Weltkirche


Der Vatikan ist Befürchtungen entgegengetreten, der angekündigte Rücktritt von Roms Bürgermeister Ignazio Marino bringe die Organisation des Heiligen Jahrs in Gefahr.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Der Vatikan ist Befürchtungen entgegengetreten, der angekündigte Rücktritt von Roms Bürgermeister Ignazio Marino bringe die Organisation des Heiligen Jahrs in Gefahr. «Wir sind bereit und ich vertraue darauf, dass auch die Stadt Rom bereit sein wird», sagte Kurienerzbischof Rino Fisichella in einem Interview der Tageszeitung «Corriere della Sera» (Montag).

Als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung ist Fisichella von vatikanischer Seite der Organisator des Heiligen Jahrs, das am 8. Dezember von Papst Franziskus eröffnet wird. Im Laufe des Jahres werden bis zu 30 Millionen Pilger erwartet. Marino hatte am Donnerstag seinen Rücktritt angekündigt, nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Veruntreuung von Steuergeldern aufgenommen hatte.

Fisichella verwies darauf, dass der Vatikan bei der Organisation des Heiligen Jahrs nicht nur mit dem Bürgermeister Roms zusammenarbeite. Ebenso an den Vorbereitungen beteiligt seien die italienische Regierung, die Region Latium und die Stadt Rom. Die für die Koordination zuständige vatikanische-italienische Kommission habe sich bereits fünfmal getroffen. Die italienische Regierung hatte am Freitag ihre Unterstützung für das Heilige Jahr bekräftigt und 30 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen bereitgestellt.

Auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin äußerte sich am Sonntag laut «Corriere» zuversichtlich. Er glaube nicht, dass Marinos Rücktritt Konsequenzen für die laufenden Vorbereitungen habe, so Parolin.

Unterdessen kündigte das Bistum Rom einen offenen Brief von Kardinalvikar Agostino Vallini an die Bevölkerung Roms für den 5. November an. Vallini vertritt den Papst in seiner Eigenschaft als Bischof von Rom. Es soll sich nach Vallinis Worten nicht um eine «Anklage», sondern um eine Analyse der aktuellen Lage handeln.

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