Zentralafrikanische Republik: 40.000 auf Flucht vor Gewaltwelle

15. Oktober 2015 in Weltkirche


„Kirche in Not“ gewährt Nothilfe von 112.000 Euro


Wien/Königstein (kath.net/KIN) Das erneute Aufflammen der Gewalt in der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik Bangui am 26. September hat mehr als 40.000 Menschen aus ihren Häusern fliehen lassen. Dies berichten lokale Kirchenvertreter dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Die Menschen seien auf das Gelände von Kirchen und Klöstern, wo bereits seit fast zwei Jahren Tausende Vertriebene leben, und in das Flüchtlingslager am internationalen Flughafen geflüchtet. Sie seien nun dringend auf Hilfe angewiesen. Die Lage sei umso prekärer, als zahlreiche humanitäre Einrichtungen geplündert worden seien. Darunter seien auch die Einrichtungen der örtlichen Caritas, deren Mitarbeiter nun ebenfalls unter den Vertriebenen seien.

Christine du Coudray, die Afrika-Verantwortliche von „Kirche in Not“, berichtet, Erzbischof Dieudonné Nzapalainga von Bangui, der Vorsitzende der Zentralafrikanischen Bischofskonferenz und Caritaspräsident des Landes, besuche die zahlreichen Flüchtlingslager und versuche, dort mit Lebensmitteln zumindest die nötigste Hilfe zu leisten. Die Lage sei dramatisch. „Kirche in Not“ hat eine Soforthilfe in Höhe von 112.000 Euro zugesagt, um die erste Not zu lindern.

Im Zuge der jüngsten Unruhen wurden mehr als 40 Menschen getötet, eine Kirche niedergebrannt und zahlreiche Einrichtungen geplündert. Zudem wurden 800 Häftlinge aus einem Gefängnis befreit, darunter auch viele Rebellen. Die Lage sei „sehr unübersichtlich“, und es sei schwierig zu beurteilen, wie sie sich weiter entwickeln werde, so du Coudray. „Mehr denn je braucht dieses Land unser Gebet, unsere Hilfe und unsere Aufmerksamkeit.“ Die bevorstehenden Wahlen und der für Ende November geplante Besuch des Papstes seien „Hoffnungszeichen für eine bessere und friedlichere Zukunft“ gewesen. Die Apostolische Nuntiatur in Bangui erklärte in einem Communiqué, das dem internationalen Hilfswerk „Kirche in Not“ vorliegt, der Heilige Vater hoffe weiterhin, während seiner für den 29. Und 30. November angesetzten Reise „alle Zentralafrikaner persönlich treffen und segnen zu können“. Christine du Coudray erklärt: „Wir hoffen und beten, dass diese Hoffnung nicht zunichte gemacht wird.“ Es müsse „alles nur Mögliche getan werden, damit das Land nicht wieder in einer Spirale der Gewalt und des Chaos versinkt.“
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KIRCHE IN NOT ist ein internationales katholisches Hilfswerk. Das Werk leistet weltweit geistliche und materielle Hilfe für Christen,
die wegen ihres Glaubens bedroht oder verfolgt werden.

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Foto Bangui Flüchtlingslager © Kirche in Not


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