Wunder der Liebe – Wunder der Treue – Fundament der Familie

21. Oktober 2015 in Aktuelles


Franziskus: Durch die Fürsprache des heiligen Johannes Paul II. möge die Synode den Wert der unauflöslichen Ehe und der auf der Liebe zwischen einem Mann und einer Frau gegründeten Familie erneuern! Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Singt dem Herrn ein neues Lied; / denn er hat wunderbare Taten vollbracht. Er hat mit seiner Rechten geholfen / und mit seinem heiligen Arm. Der Herr hat sein Heil bekannt gemacht / und sein gerechtes Wirken enthüllt vor den Augen der Völker. Er dachte an seine Huld / und an seine Treue zum Hause Israel. Alle Enden der Erde / sahen das Heil unsres Gottes“ (Ps 98,1-3).

Zu Beginn der heutigen Generalaudienz erinnerte Papst Franziskus daran, dass er in der vergangenen Katechese die Bedeutung des Versprechens vor allem gegenüber den Kindern bedacht habe. Der Papst betonte, dass die gesamte Wirklichkeit der Familie auf einem Versprechen aufgebaut sei: auf dem Liebesversprechen, „das ein Mann und eine Frau sich gegenseitig geben“. Dies schließe die Verpflichtung ein, Kinder zu bekommen und zu erziehen.

In unserer Zeit habe es den Anschein, dass dieses Treueversprechen nicht viel gelte. Zum einen sei ein falsch verstandenes Recht auf persönliche Befriedigung festzustellen, das die Treue hintanstelle. Zum anderen aber auch die Fixierung auf einen vermeintlichen Zwang von Gesetz und Konvention. „Dabei will doch keiner bloß zum eigenen Nutzen oder aus Verpflichtung geliebt werden“, so Franziskus.

Die Liebe wie auch die Freundschaft verdankten ihre Kraft und ihre Schönheit der Tatsache, dass sie ein Band erzeugten, ohne die Freiheit wegzunehmen: „die Liebe ist frei, das Versprechen der Familie ist frei, und das ist die Schönheit! Ohne Freiheit gibt es keine Freundschaft, ohne Freiheit gibt es keine Liebe, ohne Freiheit gibt es keine Ehe!“. So stünden Freiheit und Treue nicht im Widerspruch zueinander, sondern stützten sich vielmehr gegenseitig, sowohl in den zwischenmenschlichen Beziehungen als auch in den sozialen: „In der Tat, denken wir an die Schäden, die in der Zivilisation der globalen Kommunikation in verschiedenen Bereichen die Inflation von nicht eingehaltenen Versprechen und die Nachsichtigkeit hinsichtlich der Untreue gegenüber einem einmal gegebenen Wort und eingegangenen Verpflichtungen anrichten!“.

Es gehöre zur Kraft und zur Schönheit der Liebe, dass sie feste Verbindungen knüpfe, ohne der Freiheit zu berauben. Freiheit und Treue „gehören zusammen“. Treue sei dabei eine Haltung des gegenseitigen Vertrauens, in dem der Gehorsam an das gegebene Wort immer weiter wachse. Man könne sie nicht kaufen und nicht erzwingen noch ohne persönliches Opfer bewahren.

Keine andere Schule könne uns die Wahrheit der Liebe besser vermitteln als die Familie. Kein anderes Gesetz könne uns die Schönheit der Würde des Menschen auferlegen, wenn es nicht die Familienbande in Liebe in unser Herz schrieben.

Der Papst rief dazu auf, sich die Millionen von Männern und Frauen vor Augen zu halten, die in ihren Familien still, aber täglich das Wunder der Treue lebten, das für die ganze Welt zum Segen werde: „Diesen Segen gilt es zu bewahren und daraus zu lernen“:

„Brüder und Schwestern, es ist notwendig, der Treue der Liebe ihre soziale Ehre zurückzuerstatten. Es ist notwendig, das tägliche Wunder von Millionen von Männern und Frauen der Verborgenheit zu entziehen, die das Fundament ihrer Familie erneuern, von dem jede Gesellschaft lebt, ohne es auf eine andere Weise gewährleisten zu können. Es ist kein Zufall, dass dieses Prinzip der Treue zum Versprechen der Liebe und der Zeugung in die Schöpfung Gottes als ein ewiger Segen eingeschrieben ist, dem die Welt anvertraut ist“.

In seinen Grußworten an die polnischen Pilger erinnerte der Papst daran, dass morgen das Gedenken des heiligen Papstes Johannes Paul II. begangen wird. Franziskus betete: „Durch die Fürsprache des heiligen Johannes Paul II. möge die Synode in der ganzen Kirche den Sinn des unleugbaren Werts der unauflöslichen Ehe und der auf der Liebe zwischen einem Mann und einer Frau und der göttlichen Gnade gegründeten gesunden Familie erneuern!“.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an alle Teilnehmer deutscher Sprache. Besonders grüße ich die Pilger aus dem Erzbistum Berlin mit ihrem Erzbischof Heiner Koch. Der Oktober ist der Rosenkranzmonat. Ich bitte euch, in euren Familien den Rosenkranz insbesondere für die Familiensynode zu beten, damit die selige Jungfrau Maria uns helfe, den Willen Gottes zu erfüllen. Der Herr segne euch alle.




© 2015 www.kath.net