Nach Pariser Anschlägen: «Papstländer» verschärfen Sicherheit

17. November 2015 in Weltkirche


Vor Papstreise nach Uganda und Kenia 25. bis 30. November steigen die Sorgen: In Uganda ist Terrorismus ist «eine reale Gefahr», in Kenia ebenso, in Zentralafrika sind Unruhen - UPDATE Papstreise findet wie geplant statt, äußert Parolin.


Abuja (kath.net/KNA) In Kenia und Uganda sollen nach den Anschlägen von Paris offenbar Sicherheitsmaßnahmen verschärft werden. Das berichtet der Sender BBC Africa (Montag). Die Bewohner sollten in erhöhter Alarmbereitschaft sein, forderte Kenias Polizeichef Joseph Boinnet. In Uganda betonte Armeesprecher Paddy Ankunda, Terrorismus sei «eine reale Gefahr».

Papst Franziskus will vom 25. bis 30. November Kenia, Uganda und die Zentralafrikanische Republik besuchen. Das letzte Reiseziel steht nach Einschätzung von Beobachtern aufgrund der unsicheren Lage in der dortigen Hauptstadt Bangui auf der Kippe.

In erhöhter Alarmbereitschaft ist auch Afrikas bevölkerungsreichster Staat Nigeria. Einem Bericht der Tageszeitung «The Punch» (Montag) zufolge sollen vor allem an den Flughäfen und Fernverkehrsstraßen Kontrollen verschärft werden. Ziel sei es, mutmaßliche Terroristen bereits bei der Einreise zu verhaften.

In all diesen Ländern war es in der Vergangenheit mehrfach zu Terroranschlägen gekommen. So starben auf dem Campus der Universität Garissa in Kenia im April 147 Studenten. Im September 2013 kamen in der Hauptstadt Nairobi bei einem Angriff auf das Einkaufszentrum Westgate 67 Menschen ums Leben. Für beide Anschläge übernahm die somalische Terrormiliz Al Shabaab die Verantwortung. Deren Anhänger bekannten sich ebenfalls im Juli 2010 zu einem Anschlag auf eine Bar in der ugandischen Hauptstadt Kampala, in der das Endspiel der Fußball-WM übertragen wurde.

In Nigeria hat die Terrorgruppe Boko Haram in den vergangenen sechs Jahren unterschiedlichen Schätzungen zufolge bis zu 20.000 Menschen getötet. 2014 schloss sich die Gruppe nominell der Terrormiliz «Islamischer Staat» an, die sich nun auch zu den Anschlägen in Paris bekannt hat. Unter den 132 Todesopfern von Paris sollen BBC zufolge auch fünf Afrikaner sein.

UPDATE
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin äußerte gegenüber der italienischen Zeitung „Avvenire“ am Dienstag, dass die Afrikareise des Papstes wie zuvor geplant stattfinden soll. Allenfalls könne kurzfristig der Besuch der Zentralafrikanischen Republik entfallen, dies werde der Papst erst im letzten Moment entscheiden, je nach Situation vor Ort. Parolin stellte außerdem fest, dass sich Papst Franziskus diese Reise sehr wünsche.


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