Liebe ist die Kraft des Königtums Christi

22. November 2015 in Aktuelles


Franziskus: Jesus offenbart sich am Kreuz als König. Er stieg nicht vom Kreuz herab, um uns retten zu können. Die Kraft des Reiches der Liebe. Die zwei Logiken: der Welt und des Evangeliums. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am Hochfest Christkönig. In seiner Ansprache vor dem traditionellen Mittagsgebet ging Papst Franziskus vom Tagesevangelium aus (Joh 18,33b-37), als Christus sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt

Dies bedeute nicht, dass Christus König einer anderen Welt sein, sondern auf einer andere Weise in dieser Welt. Dabei handle es sich um eine Entgegensetzung von zwei Logiken. Die weltliche Logik stütze sich auf Ehrgeiz und Wettbewerb, sie kämpfe mit den Waffen der Angst, der Erpressung und der Manipulation der Gewissen.

Die Logik des Evangeliums dagegen komme in der Demut und Unentgeltlichkeit zum Ausdruck. Sie behaupte sich in Stille, aber wirksam mit der Kraft der Wahrheit. Die Reiche dieser Welt dagegen stützten sich bisweilen auf Vorherrschaft, Rivalität und Unterdrückung. Das Reich Christi sei im Gegenteil zu den Reichen der Welt „Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens“.

Jesus habe sich am Kreuz als König offenbart. Das Kreuz zeige die überraschende Unentgeltlichkeit der Liebe im Scheitern. Die Rede von Macht und Kraft bedeute für den Christen, sich auf die Macht des Kreuzes zu beziehen, auf die Macht der Liebe Jesu, die fest bleibe als Erfüllung eines Lebens der ganzen Selbsthingabe. Auf Golgota hätten die Menschen Jesus verlacht und aufgefordert: „Rette dich selbst und steige vom Kreuz herab“. Paradoxerweise aber bestehe die Wahrheit Jesu in jenen Worten der Verachtung seiner Gegner: „Er kann sich nicht selbst retten“. Wäre Jesus vom Kreuz herabgestiegen, hätte er der Versuchung des Fürsten dieser Welt nachgegeben. Er dagegen könne nicht sich selbst retten, gerade um die anderen retten zu können, da er sein Leben für einen jeden von uns gegeben habe, „für mich“.

Der gute Schächer neben Jesus habe dies begriffen. Er habe in dieser Haltung, in der Milde Jesu die Liebe geschaut. Die Kraft des Reiches Jesu sei die Liebe. Sein Königtum unterdrücke uns daher nicht, sondern befreie uns von unseren Schwächen und von unserem Elend.

Nach dem Angelus bat der Papst um das Gebet für seine Apostolische Reise nach Afrika, die er am Mittwoch, 25. November, beginnen wird.

Das Angelus im Video



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