Schweiz: Katholiken dank Zuwanderung größte Religionsgemeinschaft

8. Dezember 2015 in Schweiz


38 Prozent der Einwohner der Schweiz sind Katholiken. Allerdings werden auch die Katholiken weniger, 2012 waren noch 41 Prozent der Bevölkerung katholisch. Der Anteil der Konfessionslosen steigt rapide.


Sankt Gallen (kath.net/KNA) Die Katholiken stellen in der Schweiz gegenwärtig die zahlenmäßig größte Konfession. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung von 8,25 Millionen Einwohnern liegt bei 38 Prozent, wie aus einer jetzt vorgelegten Studie des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) in Sankt Gallen hervorgeht. Zweitstärkste Religionsgemeinschaft sind demnach mit 26,1 Prozent die evangelisch-reformierten Christen. Verdoppelt auf 22 Prozent hat sich die Zahl der Konfessionslosen. Basis für die SPI-Berechnungen sind die jüngsten Daten des Schweizer Bundesamts für Statistik von 2013.

Die katholische Kirche in der Eidgenossenschaft habe ihre Spitzenposition vor allem aufgrund der Migration halten können, schreiben die Autoren der Studie. Fast 55 Prozent der Zuwanderer in die Schweiz seien Christen; der Anteil der Katholiken liege hier bei knapp 39 Prozent. Allerdings habe der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung bis 2012 noch bei mehr als 41 Prozent gelegen. Rund 5,8 Prozent der Einwohner gehörten einer sonstigen christlichen und weitere 6,6 Prozent einer nichtchristlichen Religionsgemeinschaft an.

Als «markante» Entwicklungen heben die SPI-Wissenschaftler den Mitgliederschwund bei der evangelisch-reformierten Kirche sowie die Zunahme der Zahl der Konfessionslosen hervor. Im Jahr 1950 habe der Anteil der evangelisch-reformierten Christen noch bei 56,3 Prozent gelegen. Dies bedeute einen Rückgang um gut 30 Prozent bis 2013.

Deutlich angestiegen ist laut Studie seit der Jahrtausendwende die Zahl der Konfessionslosen in der Schweiz. Während ihr Anteil bis in die 1990er Jahre unter der Zehn-Prozent-Marke geblieben sei, habe er sich im Zeitraum 2000 bis 2013 von 11,4 Prozent auf 22,2 Prozent nahezu verdoppelt. Als Hauptgründe für diese Tendenz werden Kirchenaustritte, weniger Taufen und der Zuzug von Konfessionslosen aus dem EU-Raum genannt.

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