Patriarch Kyrill I. für stärkere Zusammenarbeit mit Katholiken

17. Dezember 2015 in Weltkirche


Zweifellos gehe gegenwärtig eine «Schwächung der christlichen Präsenz in der Welt» vonstatten. Die russisch-orthodoxe Kirche solle sich deshalb gemeinsam mit der katholischen Kirche für eine «Wiedergeburt des Christentums» starkmachen.


Moskau (kath.net/KNA) Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. (Foto) wirbt für die Fortsetzung des Dialogs mit der katholischen Kirche. Die Zusammenarbeit mit der «größten christlichen Kirche der Welt» diene unter anderem dem Schutz der verfolgten Christen im Nahen Osten, Pakistan, Nigeria und anderswo, sagte er laut Kirchenangaben von Sonntagabend bei einer Diskussion mit jungen Parlamentariern und Mitgliedern der Gesellschaftlichen Jugendkammer Russlands. «Eine Abkehr vom Dialog mit der katholischen Kirche wäre jetzt völlig falsch», so der Patriarch. Er wolle die Zusammenarbeit ausbauen.

Ein Mitglied der Jugendkammer hatte Kyrill I. seine Bedenken gegen die ökumenische Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche geschildert. Das Kirchenoberhaupt antwortete, die Sorge vor einem «Verrat am orthodoxen Christentum» sei unbegründet. Zweifellos gehe gegenwärtig eine «Schwächung der christlichen Präsenz in der Welt» vonstatten. Die russisch-orthodoxe Kirche solle sich deshalb gemeinsam mit der katholischen Kirche für eine «Wiedergeburt des Christentums» starkmachen.

Der Dialog mit der katholischen Kirche beseitige die theologischen Unterschiede nicht, betonte Kyrill I. Eine Abschaffung der Unterschiede beider Konfessionen müsse zudem von der ganzen orthodoxen Kirche akzeptiert werden. Das sei ein «sehr zuverlässiger Mechanismus zur Bewahrung der eigenen Identität».

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