Zeitung: Kanzlerin Merkel kann sich an Anruf bei Papst nicht erinnern

9. Februar 2016 in Deutschland


«Die Bundeskanzlerin kann sich an einen Anruf beim Papst nicht erinnern», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert, «ansonsten schätzt sie jede Begegnung mit ihm außerordentlich.»


Frankfurt (kath.net/KNA) Laut einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch) hat es das angebliche Telefonat zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Papst Franziskus über den Zustand Europas nie gegeben. «Die Bundeskanzlerin kann sich an einen Anruf beim Papst nicht erinnern», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert der Zeitung. «Ansonsten schätzt sie jede Begegnung mit ihm außerordentlich.»

Die Mailänder Zeitung «Corriere della Sera» hatte mit Berufung auf den Papst berichtet, Merkel habe das Kirchenoberhaupt angerufen, weil sie sich über Äußerungen von ihm über Europa geärgert habe. Angeblich habe Franziskus dies Besuchern in seiner Residenz Santa Marta erzählt. «Sie war ein bisschen verärgert, weil ich Europa mit einer unfruchtbaren Frau verglichen hatte», wurde der Papst in dem Bericht zitiert.

Der Vatikan äußerte sich nicht zu dem angeblichen Telefonat. Private Äußerungen des Papstes zu Besuchern würden vom Vatikan grundsätzlich weder dementiert noch bestätigt, hieß es am Dienstag auf der Internetseite von Radio Vatikan: «Dem Papst, der sich vor allem als Seelsorger versteht, liegt viel an einem Raum der Freiheit, wo nicht jedes seiner Worte auf die Goldwaage gelegt wird.»

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