Bayerns Bischöfe wollen christliche Flüchtlinge unterstützen

10. März 2016 in Deutschland


Kardinal Marx: man wolle dafür zu sorgen, «dass christliche Flüchtlinge hier bei uns nicht in neue Bedrängnisse geraten». Berichten über entsprechende Vorfälle gehe er nach.


Passau (kath.net/KNA) Die katholischen Bischöfe in Bayern wollen sich verstärkt für Christen unterschiedlicher Konfessionen engagieren, die als Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und aus Afrika nach Deutschland kommen. Dazu seien in den kommenden Jahren besondere ökumenische Anstrengungen erforderlich, heißt es in der Abschlusserklärung zur Frühjahrsvollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz am Donnerstag in Passau. Gottesdiensträume müssten bereitgestellt und Gemeindeneugründungen unterstützt werden. Die Bischöfe wollen sich dabei nach eigenen Angaben finanziell und pastoral engagieren.

Es sei wichtig, dass die Menschen mit ihren kirchlichen Traditionen in Deutschland geistige Beheimatung und praktische Unterstützung fänden, heißt es in der Erklärung weiter. Der Konferenzvorsitzende, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, bezeichnete es außerdem als Aufgabe, dafür zu sorgen, «dass christliche Flüchtlinge hier bei uns nicht in neue Bedrängnisse geraten». Berichten über entsprechende Vorfälle gehe er nach. Dabei dürfe aber nicht übersehen werden, dass sich auch Muslime «nicht immer freundlich gesonnen» seien, und dass es auch zu Reibereien zwischen unterschiedlichen Ethnien komme.

Die Bischofskonferenz schätzt den Anteil der Christen an den syrischen Flüchtlingen in Deutschland auf 10 bis 20 Prozent. Noch fehle der Überblick zu ihrer genauen Zahl und dazu, wo sie für längere Zeit oder endgültig blieben, sagte Marx. Viele Bischöfe aus dem Nahen Osten hätten zugleich die «berechtigte Angst, dass ihre geflohenen Kirchenmitglieder nie wieder zurückkehren». Diese seien meist gut ausgebildet und fehlten dann für den Wiederaufbau.

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