Iraks Präsident Masum verteidigt Christen

12. März 2016 in Weltkirche


Die Christen des Irak bilden nach Worten von Staatspräsident Fuad Masum einen «ursprünglichen Bestandteil» des Landes. Davon zeugten die uralten Klöster im gesamten Staatsgebiet.


Vatikanstadt/Kairo (kath.net/KNA) Die Christen des Irak bilden nach Worten von Staatspräsident Fuad Masum einen «ursprünglichen Bestandteil» des Landes. Davon zeugten die uralten Klöster im gesamten Staatsgebiet, betonte er bei einem Treffen mit dem koptischen Papst Tawadros II. in Kairo. Islamistische Gruppen wie der IS wüteten nicht nur gegen die Christen, sondern auch gegen die sunnitische Bevölkerung, wie die zerstörten Moscheen in Mossul zeigten, sagte Masum nach Angaben des vatikanischen Pressedienstes Fides (Donnerstag).

Er betonte, die irakischen Regierungsbehörden spielten bei der Verteidigung der Christen gegen extremistische Gruppen eine aktive Rolle. Masum bestritt, dass Bürger aufgrund ihrer religiösen Überzeugung von öffentlichen Institutionen diskriminiert würden.

Anfang Februar hatte der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. in einem eindringlichen Aufruf an die Regierung sowie an politische und religiösen Führer beklagt, dass Christen einer «andauernden rechtlichen Diskriminierung und Willkür» ausgeliefert seien. Dennoch stünden die Christen «loyal zum Irak, ihrem Heimatland». Sie seien nicht auf Rache aus, sondern wollten in Frieden mit allen Mitbürgern leben.

Bisherige Zusicherungen von Regierungsseite gegenüber religiösen Minderheiten seien bislang nicht eingehalten worden, so das Oberhaupt der chaldäischen Christen in seinem Appell. - Nach ausländischen Schätzungen haben rund zwei Drittel der irakischen Christen seit Ausbruch der Gewalt das Land verlassen.

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