250 Polizisten mussten Gebetsmarsch von Lebensschützern schützen

22. März 2016 in Deutschland


Während des Schweigemarsches kam es vereinzelt zu Übergriffen - Humanistischer Pressedienst: Dem Versammlungsleiter wurde von Gegendemonstranten das Mikro entrissen, ein Journalist wurde geschlagen, nachdem er dies gefilmt hatte


Münster (kath.net/idea/red) Mit einem „Gebetszug“ demonstrierten 100 Christen am 19. März in Münster gegen die Abtreibung. Eine Gegenveranstaltung mit Teilnehmern aus dem linksextremen und feministischen Spektrum war doppelt so groß. 250 Polizisten mussten nach Angaben des ökumenischen Gebetsnetzwerks „EuroProLife“ für einen weitgehend störungsfreien Ablauf des Gebetszuges sorgen. Beim „Gebetszug“ unter dem Motto „1.000 Kreuze für das Leben“ führten die Lebensrechtler weiße Kreuze mit sich. Damit wollten sie daran erinnern, dass in Deutschland an jedem Werktag nach ihren Angaben etwa 1.000 ungeborene Kinder im Mutterleib getötet werden. Vereinzelt kam es während des Schweigemarsches zu Übergriffen. Drei linksextreme Frauen hätten sich zunächst unerkannt unter die Demonstranten gemischt. Unterwegs hätten sie ihre Kreuze mit voller Wucht auf den Boden geworfen, wobei eines zu Bruch ging. Die Polizei habe die Frauen abgeführt. Vereinzelt seien auch Farbbeutel und Kondome auf die Christen geworfen worden. Wie der örtliche Koordinator des Marsches, Klaus Hengstebeck (Münster), der Evangelischen Nachrichtenagentur mitteilte, werden die Gegendemonstranten mit ihren Aktionen zunehmend militanter und beleidigender. So habe es in einem Aufruf geheißen: „Gegen jeden Fundamentalismus – nieder mit Jesus und für den Feminismus“. Man wolle den Christen „die Straße nehmen“. Damit unterhöhlten sie das Demonstrationsrecht, so Hengstebeck.

Hengstebeck: Der Hass mancher Linksextremer trieb Christen in den Dom

Man dürfe den Linksextremen mit ihren blasphemischen Äußerungen nicht die Straße überlassen. Er habe beobachtet, dass einige Teilnehmer des Gebetsmarsches von dem ihnen entgegenschlagenden Hass so verstört gewesen seien, dass sie den Zug verlassen und zum Beten in den Dom gegangen seien. Die meisten Teilnehmer des jetzigen Gebetszuges hätten sich aber nicht provozieren lassen. „Sie haben für die Widersacher still gebetet und sie gesegnet“, so Hengstebeck. „EuroProLife“ will Christen aller Konfessionen ermutigen, im Gebet für den Lebensschutz einzutreten. Dazu veranstaltet die Organisation regelmäßig Gebetsmärsche mit Trauerzeremonien.

Auch der „Humanistische Pressedienst“ stellte neben seiner Ablehnung der Lebensschutzpositionen die Gewalt gegen die Lebensschützer deutlich dar. Ein Gegendemonstrant habe „dem Versammlungsleiter der Lebensschützer das Mikrofon aus der Hand“ gerissen, daraufhin „drohte die Situation kurzzeitig zu eskalieren: Ein Journalist hatte das Entwenden des Mikrofons zufällig mit seinem Handy gefilmt, was ihm aus Reihen der Gegendemonstranten Schläge sowie den Versuch einbrachte, sein Handy zu stehlen“, so die Darstellung des „Humanistischen Pressedienstes“.

Selbst das „Schlussgebet am Galen-Denkmal wurde überraschend von Gegendemonstranten unterbrochen, die sich bereits vor Beginn des 1000-Kreuze-Marsches unter die Teilnehmer gemischt hatten“, berichtete der „Humanistische Pressedienst“. „Während die Lebensschützer knieten, sprangen sie auf und demonstrierten lautstark gegen christlichen Fundamentalismus, ehe sie von der Polizei zu Boden gerungen und in Gewahrsam genommen wurden“. Insgesamt seien „Einsatzzüge mehrerer Polizei-Hundertschaften aus Nordrhein-Westfalen“ im Einsatz gewesen, die „versuchten, die Gegendemonstranten von den Lebensschützern fernzuhalten“.

Münster: Gebetszug ´1000 Kreuze für das Leben´ am 19.3.2016


linke Störaktionen gegen den Gebetszug für das Leben in Münster am 19.3.2016


Ansprache von W.Hering zu Beginn des Gebetszuges in Münster am 19.3.2016



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