Papst wäscht Migranten die Füße und ruft zu Brüderlichkeit auf

24. März 2016 in Spirituelles


"Muslime, Hindus, Katholiken, Kopten, evangelische Christen. Wir sind alle Geschwister, Kinder desselben Gottes", sagte Franziskus in seiner frei gehaltenen Predigt bei der Gründonnerstagsmesse in einer Asylunterkunft nahe Rom


Rom (kath.net/KAP) In einer Asylunterkunft nahe Rom hat Papst Franziskus bei seiner Gründonnerstagsmesse das Ritual der Fußwaschung an Flüchtlingen und Migranten vollzogen. Darunter waren auch drei Muslime unterschiedlicher Nationalität und ein Hindu aus Indien. Nach Angaben des Päpstlichen Rates für die Neuevangelisierung sind die drei Muslime 22, 26 und 36 Jahre alt und stammen aus Syrien, Pakistan und Mali. "Wir alle sind hier versammelt: Muslime, Hindus, Katholiken, Kopten, evangelische Christen. Wir sind alle Geschwister, Kinder desselben Gottes", sagte der Papst in seiner frei gehaltenen Predigt.

In dem Asylheim in Castelnuovo di Porto nördlich von Rom vollzog Franziskus die traditionelle Zeremonie der Fußwaschung, der an eine Geste Jesu beim Letzten Abendmahl erinnert, auch an drei koptischen Frauen aus Eritrea, vier katholischen Nigerianern und einer italienischen Katholikin, die in der Einrichtung arbeitet. Die Kandidaten für die Fußwaschung wurden unter den knapp 900 Bewohnern ausgewählt.

In seiner Predigt verurteilte Franziskus erneut die Terrorattentate von Brüssel und machte sich für den Frieden stark. "Wir haben verschiedene Kulturen und Religionen. Aber wir sind Brüder und wollen in Frieden zusammenleben."

Die Anschläge von Brüssel verglich Franziskus mit dem Verrat des Judas, der Jesus für 30 Geldstücke seinen Henkern ausgeliefert habe. Auch hinter dem Terror stünden Profiteure wie Waffenproduzenten und Waffenhändler, "die das Blut wollen und nicht den Frieden". Diese Kräfte zerstörten die Brüderlichkeit unter den Menschen.

Papst Franziskus feiert die Gründonnerstagmesse 2016 in einem Flüchtlingsheim - In voller Länge, ohne Übersetzung


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