Der Gute Hirt – Meister, Freund und Vorbild

17. April 2016 in Aktuelles


Franziskus: Der Teufel, der große Feind Gottes und seiner Geschöpfe, versucht, den Menschen den Händen Jesu zu entreißen. Doch Satan vermag nichts, wenn nicht wir es sind, die ihm und seinen Verlockungen die Türen öffnen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Regina caeli“ am vierten Sonntag der Osterzeit, Sonntag des guten Hirten, Weltgebetstag um geistliche Berufungen, der Tag von elf Priesterweihen in der Petersbasilika. In seiner Ansprache vor dem österlichen Gebet kommentierte Papst Franziskus das Tagesevangelium vom Guten Hirten: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,27-30).

Jesus befinde sich im Tempel anlässlich des Festes der Tempelweihe, das Ende Dezember begangen werde, und vielleicht suggeriere ihm dieser eingezäunte heilige Raum das Bild des Schafstalles und des Hirten. Die Worte des Herrn könnten uns helfen zu verstehen, dass sich keiner Nachfolger Jesu nennen könne, wenn er nicht auf seine Stimme höre. Dieses „Hören“ dürfe nicht oberflächlich verstanden werden, sondern müsse zur gegenseitigen Kenntnis führen, was zu einer großherzigen Nachfolge führe. Es handle sich dabei um ein Hören des Herzens.

Das Bild vom Hirten und den Schafen zeige die enge Beziehung, die Jesus mit einem jeden von uns eingehen wolle. Er ist unser Führer Meister, unser Freund, unser Vorbild, vor allem aber sei er unser Heiland: "Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen" (Joh 10,28-29).

Diese Wort teilten eine absolute Sicherheit und immense Zärtlichkeit mit. Unser Leben sei sicher in den Händen Jesu und des Vaters, die eins seien: „eine einzige Liebe, eine einzige Barmherzigkeit, die ein für alle Mal im Kreuzesopfer offenbart worden sind“. Um die verlorenen Schafe zu retten, sei der Hirt zum Lamm geworden und habe sich opfern lassen, um auf sich die Sünde der Welt zu nehmen und hinwegzunehmen. So habe er uns das Leben geschenkt, das Leben in Fülle. Dieses Geheimnis erneuere sich immer wieder in der Eucharistie. Die Schafe versammelten sich, um sich an ihr zu nähren.

Aus diesem Grund brauchten wir keine Angst zu haben: unser Leben sei in Sicherheit und gerettet. Nichts und niemand könne uns den Händen Jesu entreißen, da nichts und niemand seine Liebe besiegen könne. Der Teufel, der große Feind Gottes und seiner Geschöpfe, versuche dies auf viele Weisen. Doch Satan vermöge nichts, wenn nicht wir es seien, die ihm und seinen Verlockungen die Türen unserer Seele öffneten.

Nach dem Gebet des Regina Caeli erinnerte der Papst an seine gestrige Reise nach Lesbos und dankte für die Gebete, die diese Reise begleitet hätten. Bewegt erinnerte er an sein Treffen mit ungefähr 300 Migranten zusammen mit dem Patriarchen von Konstantinopel und dem Erzbischof von Athen. Viel Schmerz sei zu sehen gewesen. Franziskus erzählte bewegt von einem jungen Moslem, der mit einer Christin verheiratet gewesen war, die von den Terroristen abgeschlachtet worden sei, weil sie Christin gewesen sei, "weil sie Christus nicht verleugnen und ihren Glauben nicht aufgeben wollte": "Sie ist eine Märtyrerin".

Der Papst gedachte auch der Opfer der Erdbeben in Ecuador und Japan.

Franziskus rief dann die jungen Menschen auf dem Petersplatz auf, darüber nachzudenken, ob sie nicht zu seinem geweihten Leben oder zum Priestertum berufen seien.

Papst Franziskus Regina Caeli 17.4.2016: Der Gute Hirt, Meister, Freund und Vorbild




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