Jugend für das Leben erstaunt über parlamentarische Anfrage von Grünen

20. April 2016 in Jugend


Österreichische Grüne versuchen Schulworkshops der Lebensschutz-Jugendorganisation zu Abtreibung und Alternativen zu unterbinden - "Jugend für das Leben" ist seit 1997 von der Österreichischen Bischofskonferenz als katholischer Verein anerkannt


Linz/Wien (kath.net/pm) Die „Jugend für das Leben“ ist über eine parlamentarische Anfrage von Politikern der Grünen erstaunt. Carina Eder, Pressesprecherin des Jugendvereins, weist die Vorwürfe von Unsachlichkeit und übertriebener Emotionalität bei Vorträgen der „Jugend für das Leben“ entschieden zurück. Zudem sei die Anfrage nicht korrekt „adressiert“, da die Workshops hauptsächlich im Rahmen des Religionsunterrichts stattfinden. Der Religionsunterricht unterliegt der Fachaufsicht der Kirchen und nicht jener des Bildungsministeriums, so Eder. Die Jugend für das Leben ist eine Bewegung für den Lebensschutz in Österreich, sie wurde 1997 von der Österreichischen Bischofskonferenz als katholischer Verein anerkannt.

Vorausgegangen war: Die Jugend für das Leben bietet Schulworkshops zum Thema Abtreibung und Alternativen an und ist der Überzeugung, dass eine Auseinandersetzung zum Thema ungeplante Babys zugelassen werden sollte. Am 13. April hat NRAbg. Dr. Harald Walser (Grüne) eine parlamentarische Anfrage an das Bundesministerium für Bildung und Frauen gestellt, in der u.a. Maßnahmen eingefordert werden, diese Schulworkshops zu unterbinden. Auslöser für die Anfrage ist ein tendenziöser Bericht der Steirer Krone vom 6. Februar 2016, der zahlreiche Falschinformationen bezüglich eines Vortrags von „Jugend für das Leben“ an der NMS Mureck enthielt.

Argumentation der Anfrage auf wackeligen Beinen

Die parlamentarische Anfrage bezieht einen Großteil ihrer Informationen aus einem Zeitungsartikel, der nachweislich nicht der journalistischen Sorgfaltspflicht entspricht und zahlreiche Falschinformationen enthält, kritisiert Eder. So gab es etwa nach dem Vortrag an der NMS Mureck nur eine einzige Mutter, die sich direkt an Medien und den Landesschulrat wandte, ohne vorher oder nachher die Schule zu kontaktieren. (Im Bericht der Krone ist von mehreren Beschwerden die Rede.) Die Schüler und Lehrer der NMS hatten den Vortrag (auch in anonymem Feedback) hingegen äußerst positiv bewertet.

Input von jungen Vortragenden regt zur kritischen Reflexion an

„Der Schulworkshop von Jugend für das Leben setzt dort an, wo andere Vorträge zu Verhütung und Sexualität aufhören, nämlich bei der Frage, welche Möglichkeiten es gibt, wenn es schon, vielleicht trotz Verhütung, zu einer ungeplanten Schwangerschaft gekommen ist“, erklärt Eder. Dabei werden die Alternativen wie etwa Adoption nicht durch eine rosarote Brille betrachtet. Bereits bei Beginn der Vorträge wird klargestellt, dass es sich hierbei um ein kontroversielles Thema handelt. Fragen und eine offene Diskussion sind erwünscht, sodass die Schüler selbständig ein Urteil zum Thema Abtreibung bilden können. Den Vorwurf der Manipulation durch gleichaltrige bzw. junge Vortragende weist Eder entschieden zurück: „Die Schüler trauen sich gerade wegen der jungen Referenten kritische Fragen zu stellen!“ Zudem, so Eder, biete der Vortrag sachliche Informationen, die durch ansprechende Videos und Bilder jugendgemäß aufbereitet sind. Diese Erfahrung würde sich mit der Auswertung von anonymen Feedbackbögen decken, die nach Vorträgen ausgefüllt wurden und zur ständigen Reflexion und Verbesserung der Workshops beitragen, so Eder. „Eine überwältigende Mehrheit der Schüler stuft den Vortrag als interessant oder sehr interessant ein und etwa die Hälfte aller Schüler gibt an, viel oder sehr viel Neues erfahren zu haben.“

Die Grünen ignorieren dringenden Aufklärungsbedarf

Das anonyme Feedback der Schüler zeigt, dass dringend mehr Aufklärung zu ungeplanter Schwangerschaft, Abtreibung und Alternativen stattfinden müsste. „Es ist erstaunlich, dass die Grünen es für notwendig erachten, Aufklärung, die über eine Auflistung von Verhütungsmitteln und sexueller Orientierung hinausgeht, derart zu bekämpfen, obwohl wir in Österreich jährlich mit etwa 35.000 Abtreibungen konfrontiert sind!“ Eine Auseinandersetzung zum Thema ungeplante Babys sollte zugelassen werden, wenn es darum geht, Jugendlichen Optionen für den Fall einer ungeplanten Schwangerschaft aufzuzeigen. „Unser Ziel ist es, dass die Schüler fundierte Entscheidungen treffen können“, so Eder abschließend.


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