Drei Fragen

22. April 2016 in Aktuelles


Franziskus in Santa Marta: Christus lebt! Verkündigung – Fürsprache – Hoffnung: die drei Dimensionen des christlichen Lebens. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Verkündigung – Fürsprache – Hoffung: diese drei Dimensionen des christlichen Lebens entfaltete Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der vierten Woche im Osterkreis ausgehend von den Schriftlesungen (Apg 13,26-33; Joh 14, 1-6). Am heutigen Tag begeht der Papst den dreiundvierzigsten Jahrestag seiner Ordensprofess. Kern der Verkündigung müsse für den Christen sein, dass Jesus Christus für uns gestorben und auferstanden sei, für unser Heil.

„Jesus lebt!“, so Franziskus. Dies sei die Verkündigung der Apostel an die Juden und an die Heiden ihrer Zeit. Diese Botschaft hätten sie auch mit ihrem Leben bezeugt, mit ihrem Blut:

„Als Johannes und Petrus nach der Heilung des Gelähmten vor den Hohen Rat gebracht wurden und die Priester ihnen verboten, im Namen Jesu, von der Auferstehung zu sprechen, sagten sie mit allem Mut und in aller Einfachheit: ‚Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben’ (Apg 4,20), die Verkündigung. Und wir Christen haben durch den Glauben den Heiligen Geist in uns, der uns die Wahrheit über Jesus sehen und hören lässt, der für unsere Sünden gestorben und auferstanden ist. Das ist die Verkündigung des christlichen Lebens: Christus lebt! Christus ist auferstanden! Christus ist unter uns in der Gemeinde, er begleitet uns auf unserem Weg“.

Oftmals sei es mühsam, diese Verkündigung zu empfangen. Doch der auferstandene Christus „ist eine Wirklichkeit“. Daher sei es notwendig, dies zu bezeugen, wie Johannes gesagt habe.

Die zweite Dimension sei die der Fürsprache. Während des Letzten Abendmahls seien die Apostel traurig gewesen. Jesus sage zu ihnen: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten“ (Joh 14,1-2):

„Was heißt das? Wie bereitet Jesus einen Platz vor? Mit seinem Gebet für einen jeden von uns. Jesus betet für uns und das ist die Fürsprache. Jesus arbeitet in diesem Augenblick mit seinem Gebet für uns. So wie er zu Petrus einmal gesagt hat: ‚Petrus, ich bete für dich’, vor der Passion, so ist Jesus jetzt unser Fürsprecher vor dem Vater“.

„Und wie betet Jesus?“, fragte sich der Papst: „Ich glaube, dass Jesus den Vater seine Wunden sehen lässt, denn die Wunden hat er nach der Auferstehung mit sich genommen: er zeigt dem Vater die Wunden und nennt einen jeden von uns beim Namen“. Das sei das Gebet Jesu: „in diesem Augenblick hält er für uns Fürsprache. Er ist die Fürsprache“.

Zum Schluss unterstrich Franziskus die dritte Dimension des Christen: die Hoffnung. Der Christ „ist eine Frau, ist ein Mann der Hoffnung. Der Christ hofft, dass der Herr wiederkommt“. Die ganze Kirche sei in Erwartung des Kommens Jesu: „Jesus wird wiederkommen. Und das ist die christliche Hoffnung“:

„Wir können uns fragen, ein jeder von uns: wie steht es um die Verkündigung in meinem Leben? Wie ist meine Beziehung zu Jesus, der für mich Fürsprache hält? Und wie steht es um meine Hoffnung? Glaube ich wirklich, dass der Herr auferstanden ist? Glaube ich, dass er beim Vater für mich betet? Jedes Mal, wenn ich ihn anrufe, betet er für mich, hält er für mich Fürsprache. Glaube ich wirklich, dass der Herr wiederkommen wird, dass er kommen wird? Es wird uns gut tun, uns das in Bezug auf unseren Glauben zu fragen: glaube ich an die Verkündigung? Glaube ich an die Fürsprache? Bin ich ein Mann oder eine Frau der Hoffnung?“.

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