Kardinal Ravasi betroffen über Tod von Prince

23. April 2016 in Jugend


Tiefreligiöser Musiker war zeitlebens Anhänger der "Zeugen Jehovas" und äußerte große Anerkennung für den Papst.


Vatikanstadt-Washington (kath.net/ KAP)
Nach dem Tod des US-Musikers Prince herrscht offenbar auch im Vatikan Betroffenheit. Der Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, twitterte am Freitagmorgen ein Zitat des Künstlers: "Sometimes, sometimes I wish that life was never ending/All good things, they say, never last" (dt. Manchmal, manchmal wünschte ich, das Leben würde niemals enden/All die guten Dinge, so sagt man, dauern nicht an). Diese Worte stammen aus dem Refrain des Prince-Songs "Sometimes It Snows in April" von 1986.

Am Donnerstagabend hatte Prince' Sprecherin seinen Tod in seinem Anwesen Paisley Park im US-Bundesstaat Minnesota bestätigt. Eine offizielle Aussage über die Todesursache gibt es bislang nicht. Erst im März hatte Prince angekündigt, seine Memoiren schreiben zu wollen.

Neben Ravasi meldete sich auch US-Präsident Barack Obama zu Wort. "Heute haben wir eine kreative Ikone verloren", hieß es in einer in Washington verbreiteten Mitteilung. Die Niagara-Fälle wurden am Abend lilafarben angestrahlt, in Erinnerung an das wohl bekannteste Lied von Prince, "Purple Rain". Er wurde 57 Jahre alt.

Prince passte zeitlebens in kein Klischee und galt als komplexe Gestalt; wenig bekannt war, dass der jetzt gestorbene Ausnahmekünstler mit dem Image eines Sexidols ein tiefreligiöser Mensch war. Er war Anhänger der "Zeugen Jehovas", äußerte aber öfters große Anerkennung für den Papst und nahm für jeden schlüpfrigen Song wie "Darling Nikki" einen religiösen wie "The Cross" auf. Künstlerische Grenzerfahrungen kreierte er, indem er Prüderie mit Fantasien sexuell ausgehungerter Menschen vermischte. Die sexuelle Energie zwischen den Geschlechtern sah er selbst in religiösem Kontext.

Bis bis zu seinem Tod im Alter von 57 Jahren blieb Prince exzentrisch, unberechenbar und zugleich nahe bei seinen Fans, die er aber auch provozierte - etwa, als der als "Mister Purple Rain" Bezeichnete gegen die "Home-Ehe" sprach. "Gott kam auf die Erde und sah, wie die Menschen machten, was sie machten, und räumte auf", erklärte der Star in einem Interview. "Er sagte, genug ist genug." Für Aufsehen sorgte der Musikstar zuletzt durch sein Gratis-Konzert in Baltimore zu Ehren des jungen Schwarzen Freddie Gray, dessen Tod im April 2015 in Polizeigewahrsam Unruhen in der Stadt ausgelöst hatten.

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