Wir wollen uns da hinstellen, wo wir bei Jesus 'Handyempfang' haben

25. April 2016 in Jugend


Papst Franziskus wandte sich in einer Videobotschaft an die jungen Leute, die sich im römischen Olympiastadion zum Jugendtreffen im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit versammelt hatten


Vatikan (kath.net) kath.net dokumentiert die Übersetzung der Videobotschaft des Papstes in voller Länge:

Liebe Mädchen und Jungen, guten Abend

Ihr seid zu einem Moment des Festes und der Freude versammelt. Es ist mir nicht gelungen zu kommen und das tut mir leid. Und ich habe beschlossen, euch mit diesem Video zu grüßen. Ich wäre sehr gern ins Stadion gekommen, doch ich konnte nicht...

Ich danke euch, dass ihr die Einladung angenommen habt, das Jubiläum hier in Rom zu feiern. Heute Vormittag habt ihr den Petersplatz in einen großen Beichtstuhl verwandelt und seid dann durch die Heilige Pforte geschritten. Vergesst nicht, dass die Pforte auf die Begegnung mit Christus hinweist, der uns zur Liebe des Vaters führt und uns bittet, barmherzig zu werden, wie er barmherzig ist.

Morgen werden wir dann gemeinsam die Messe feiern. Es war richtig, dass auch ein Raum geboten wurde, um in Freude zusammen zu sein und einige wichtige Zeugnisse zu hören, die euch helfen können, im Glauben und im Leben zu wachsen.

Ich weiß, dass ihr ein Kopftuch habt, auf dem die Werke der leiblichen Barmherzigkeit stehen: setzt euch diese Werke in den Kopf, denn sie sind der Stil christlichen Lebens. Wie ihr wisst, sind die Werke der Barmherzigkeit einfache Gesten, die zum Leben aller Tage gehören und es gestatten, das Antlitz Jesu im Antlitz vieler Menschen zu erkennen. Auch junger Menschen! Auch junger Menschen wie ihr es seid, die Hunger und Durst haben; die Flüchtlinge oder Fremde oder Kranke sind und um unsere Hilfe, um unsere Freundschaft bitten.

Barmherzig sein heißt auch, vergeben zu können. Und das ist nicht leicht! Es kann vorkommen, dass einem manchmal in der Familie, in der Schule, in der Pfarrei, beim Sport oder an den Orten des Vergnügens jemand unrecht tut und man sich beleidigt fühlt; oder in Momenten der Nervosität können wir es sein, die die anderen beleidigen. Wir wollen nicht in unserer Wut oder mit dem Verlangen nach Rache verbleiben! Das nützt nichts: das ist ein Holzwurm, der uns die Seele auffrisst und es uns nicht erlaubt, glücklich zu sein. Vergeben wir! Wir wollen das erlittene Unrecht vergeben und vergessen, so können wir die Lehre Jesu verstehen und seine Jünger und Zeugen der Barmherzigkeit sein.

Kinder, wie oft passiert es mir, Freunde anrufen zu müssen, aber dann geschieht es, dass ich mich nicht in Verbindung setzen kann, weil kein Netz da ist. Ich bin sicher, dass das auch euch passiert, dass das Handy an einigen Orten kein Netz findet... Gut, denkt daran: wenn in eurem Leben Jesus nicht da ist, dann ist das so, als ob man in einem Funkloch wäre! Man kann nicht reden und verschließt sich in sich selbst. Wir wollen uns immer dahin stellen, wo ein Netz ist! Die Familie, die Pfarrei, die Schule – denn in dieser Welt werden wir immer etwas Gutes und Wahres zu sagen haben.

Jetzt grüße ich euch alle, ich wünsche euch, diesen Augenblick voll Freude zu leben, und ich erwarte euch alle morgen auf dem Petersplatz.

Videobotschaft des Papstes an Jugendliche - italienischsprachiges Original



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