Papst schreibt an Strafgefangene

26. April 2016 in Aktuelles


Häftlinge sollen sich nicht von ihrer Vergangenheit "gefangennehmen lassen" - Für Gott "nicht wichtig, wer ihr wart, was ihr getan habt, welche Ziele ihr erreicht habt, die Fehler die ihr begangen habt oder welche Menschen wir verletzt haben"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Überraschungspost vom Papst haben die Insassen der Haftanstalt im italienischen Velletri bekommen. Franziskus antwortete auf einen Brief, den die Sträflinge ihm über den Bischof von Albano, Marcello Semeraro, hatten zukommen lassen. Nach Angaben von Radio Vatikan (Montag) dankte er ihnen, dass sie trotz ihrer vielen persönlichen Probleme an ihn gedacht hätten.

Zugleich riet er, sie sollten sich nicht von ihrer Vergangenheit "gefangennehmen lassen". Gott liebe sie, egal was sie getan hätten, und könne ihre Erfahrungen in einen "Weg des Wachstums, Glaubens und der Barmherzigkeit" wandeln, versicherte der Papst den Häftlingen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Franziskus mit Gefangenen in Kontakt tritt: Kurz nach seiner Wahl im März 2013 feierte er die Gründonnerstagsmesse in einer römischen Jugendvollzugsanstalt; im gleichen Jahr traf er sich während des Weltjugendtags in Brasilien mit jungen Strafgefangenen. Bei seiner Mexikoreise im vergangenen Februar besuchte er das Gefängnis der Grenzstadt Ciudad Juarez, und 2015 wusch er am Gründonnerstag in der römischen Strafanstalt Rebibbia Inhaftierten die Füße.

In dem Brief an die Inhaftierten in Velletri schrieb Franziskus: "Es ist noch nicht einmal wichtig, wer ihr wart, was ihr getan habt, welche Ziele ihr erreicht habt, die Fehler die ihr begangen habt oder welche Menschen wir verletzt haben." Die Kirchengeschichte zeige, dass viele Heilige durch schmerzhafte und schwierige Erfahrungen zu ihrer Heiligkeit gekommen sein. "Öffnet Christus euer Herz und er wird eure Situation umwandeln."

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