Bis zu 40.000 Nicht-Muslime in Flüchtlingsheimen drangsaliert

9. Mai 2016 in Deutschland


Laut einer Studie sind tausende aus Syrien und Irak geflohene Christen in deutschen Flüchtlingsheimen Gewalt und Drohungen ausgesetzt. Bei den meisten Fällen handelt es sich um Konvertiten.


Berlin (kath.net)
Laut einer Studie sind tausende aus Syrien und Irak geflohene Christen in deutschen Flüchtlingsheimen Gewalt und Drohungen ausgesetzt. Dies berichtet die FAZ. Verantwortlich für die Übergriffe sollen das Sicherheitspersonal und muslimische Flüchtlinge sein. Am Montag haben mehrere Menschenrechtsorganisationen wie
IGFM („Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“), ZOCD („Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland“) bei einer Pressekonferenz diese Gewalt in deutschen Flüchtlingsunterkünften beklagt. Die Menschenrechtsorganisation "Open Doors“ sprach dabei von einem Klima der „Angst und Panik“. Inzwischen seien 231 Fälle in ganz Deutschland dokumentiert. Dabei gehe es um Diskriminierung, Körperverletzung, sexuelle Übergriffe und um Todesdrohungen. Bei den meisten Fällen handelte es sich um Konvertiten, 204 gaben an, von anderen Flüchtlingen aus religiösen Gründen angegriffen worden zu sein. Der evangelische Berliner Pfarrer Gottfried Martens zeigte sich „fassungslos, dass man weiter am Paradigma des Einzelfalles festhält“. Nach Einschätzung von Volker Baumann von der Aktion für verfolgte Christen und Notleidende (AVC) werden in Deutschland bis zu 40.000 Flüchtlinge aufgrund ihrer religiösen Überzeugung drangsaliert. Bei der Pressekonferenz zeigte sich ein syrischer Flüchtling "schockiert" darüber, dass er von muslimischen Extremisten fliehen musste und nun im Flüchtlingsheim wieder auf diese treffe. Ein Iraner berichtete von Provokationen, Schikanen und Todesdrohungen in einer Brandenburger Unterkunft.

ZDF - Open Doors: Kirche verharmlost Gewalt und Terror gegen Christen in Asylunterkünften



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