AfD-Chef: Der Koran vertritt einen Eroberungsanspruch des Islams

13. Mai 2016 in Deutschland


Der Katholik Jörg Meuthen diskutierte in einer Moschee mit einem Islamvertreter


München (kath.net/idea) Der AfD-Bundessprecher Prof. Jörg Meuthen hat mit einem Vertreter des Islams ein Streitgespräch in einer Stuttgarter Moschee geführt. Dazu eingeladen hatte das Nachrichtenamagazin Focus (München). Der Katholik diskutierte mit dem Sprecher der Organisation „Ahmadiyya Muslim Jamaat“ in Deutschland, Mohammad Dawood Majoka (Münster). Sie versteht sich als Reformbewegung im Islam und hat hierzulande etwa 35.000 Mitglieder. Meuthen sagte in dem Gespräch, er bestreite, „dass der Islam als solcher eine friedliche Religion ist“. Im Koran stünden Dinge, die Gewalttaten rechtfertigten. Der Koran vertrete „sehr klar einen Eroberungsanspruch des Islams“. Dem widersprach Majoka. Es gebe „einige extremistische Auslegungen des Koran“, aber sie widersprächen dem heiligen Buch und dem Leben des Propheten Mohammed. Islam bedeute „Frieden und Gehorsamkeit, Loyalität gegenüber dem Staat, in dem man lebt“. Kontrovers war das Gespräch auch beim islamischen Gebetsruf. Meuthen: „Ich bin ein konservativer Christenmensch, nach meinem Verständnis ist die deutsche Leitkultur eine christlich-abendländische. Und ich möchte, dass meine Kinder das Geräusch von Kirchenglocken als den normalen Grundsound sakraler Töne vernehmen. Und nicht den Ruf des Muezzin, fünfmal am Tag.“ Majoka fragte daraufhin, wo dieser Ruf fünfmal täglich zu hören sei. Meuthen: „Meines Wissens nahezu nirgends. Und es wäre schön, wenn es so bliebe.“

Meuthen: „Ich will kein islamisches Deutschland“

Zur Frage des Islamvertreters, was Meuthen gegen mehr Muslime in Deutschland habe, sagte der AfD-Chef: „Ich will kein islamisches Deutschland.“ Meuthen wandte sich ferner gegen eine Finanzierung von Moscheen aus dem Ausland, etwa aus Saudi-Arabien oder Katar. Sonst habe man genau die extremistischen Strömungen im Land, die auch die Ahmadiyya-Gemeinschaft nicht wolle. Hier stimmte deren Sprecher zu: „Man muss wissen, woher das Geld kommt und was in den Moscheen gepredigt wird.“

Ahmadiyya-Vertreter: Minarette machen Moscheen erkennbar

Zugleich wies er das Nein der AfD zu neuen Minaretten zurück. Wer sie verbieten wolle, beseitige die Erkennbarkeit der Moschee. Majoka hat, wie er sagte, „Angst vor dem neuen Deutschland der AfD“. Muslime würden an den Rand der Gesellschaft und dadurch leichter in den Extremismus gedrängt. Laut Majoka tritt die Ahmadiyya-Gemeinde für Glaubens- und Meinungsfreiheit sowie die Trennung von Staat und Religion ein. Zu ihr gehören weltweit rund 40 Millionen Anhänger. Sie werden in radikalen islamischen Kreisen aber nicht als gläubige Muslime angesehen.


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