Christenverfolgung auch in österreichischen Asyleinrichtungen

13. Mai 2016 in Österreich


Laut "Christian Solidarity International" zahlreiche Berichte von Übergriffen muslimischer Flüchtlinge auf christliche Flüchtlinge in heimischen Asyleinrichtungen


Wien (kath.net/KAP) Acht von zehn Menschen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden, sind Christen. Christenverfolgung ist aber nicht nur ein Phänomen in muslimischen Ländern oder Diktaturen wie Nordkorea, sondern auch in Österreich anzutreffen. Darauf hat Elmar Kuhn, Generalsekretär der Hilfsorganisation "Christian Solidarity International" (CSI) aufmerksam gemacht. CSI liegen nach den Worten Kuhns zahlreiche Berichte von christlichen Flüchtlingen vor, die in Flüchtlingseinrichtungen in Österreich, beispielsweise in Traiskirchen, von muslimischen Flüchtlingen drangsaliert, beleidigt, tätlich angegriffen oder gar mit dem Tod bedroht wurden.

"Christenverfolgung ist auch in Österreich eine Tatsache", so Kuhn wörtlich. Der Staat sei nicht in der Lage oder nicht Willens, "diesem Treiben im Land einen Riegel vorzuschieben". Der CSI-Generalsekretär äußerte sich im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien, auf der kirchliche Organisationen eine neue Hilfsinitiative für die bedrohten Christen im Nahen Osten vorstellten (www.christeninnot.at).

Schon auf den Fluchtrouten seien die christlichen Flüchtlingen teils massiven Übergriffen von muslimischen Flüchtlingen ausgeliefert, sagte Kuhn. Dies setze sich sogar in Asyleinrichtungen fort, wo sich teils auch das muslimische Aufsichtspersonal an der Bedrohung der Christen beteilige.

Am schlimmsten sei dabei die Situation für die Konvertiten, erläuterte Kuhn, denn die Konversion vom Islam zu einer anderen Religion oder auch nur die Hinwendung zum Atheismus stehe in allen islamischen Ländern unter Strafe.

Der CSI-Generalsekretär warnte zugleich davor, dass es klare Berichte gebe, wonach die nach Europa kommenden Flüchtlinge von IS-Mitgliedern oder anderen Islamisten infiltriert seien. Es sei nur eine Minderheit, die sich unter die tatsächlich Schutzbedürftigen mische, doch diese Minderheit gehe nicht nur aggressiv gegen christliche Flüchtlinge vor, sondern sei darauf aus, laut ihrer eigenen Diktion, "Europa zu erobern".

Kuhn verwies auch auf eine aktuelle Umfrage unter christlichen Flüchtlingen in Deutschland. Die 231 befragten Flüchtlinge kamen großenteils aus dem Irak, Afghanistan und Syrien; 199 waren Konvertiten. 204 gaben an, von anderen Flüchtlingen aus religiösen Gründen angegriffen worden zu sein. Rund die Hälfte beklagte demnach Verfolgung durch das Wachpersonal, in Berlin waren es zwei Drittel. Drei von vier Befragten berichteten von mehrfachen Übergriffen. Am häufigsten waren laut Studie Beleidigungen (96 Personen), gefolgt von Körperverletzungen (86 Personen). 73 Personen beklagten Todesdrohungen gegen sich oder ihre Familien. Nach Einschätzung deutscher Menschenrechtsorganisationen ist der Rechtsstaat mit der Situation überfordert.

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