Protestanten bieten Katholiken Ersatz für gestohlene Madonna

23. Juni 2016 in Deutschland


Nachdem vor zwei Wochen eine Marienfigur aus der Kapelle der Akademie geklaut wurde, bekam das von Jesuiten und Erzbistum Bamberg getragene Haus nun eine Muttergottes von der benachbarten evangelisch-reformierten Kirche Sankt Martha.


Nürnberg (kath.net/KNA) Einen ökumenischen Glücksfall hat das katholische Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH) in Nürnberg erlebt. Nachdem vor zwei Wochen eine Madonna aus der Kapelle der Akademie geklaut wurde, bekam das von Jesuiten und Erzbistum Bamberg getragene Haus nun eine Muttergottes von der benachbarten evangelisch-reformierten Kirche Sankt Martha, wie CPH-Leiter Siegfried Grillmeyer der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch sagte. Ein Hugenotte aus der Gemeinde hatte die bemalte Steinskulptur Gemeindepfarrer Dieter Krabbe angeboten. Als reformierte Kirche habe dieser nichts damit anfangen können und sie nun an die katholischen Nachbarn vermittelt.

Den Diebstahl der alten Marienstatue, eine Replik einer gotischen Madonna, hatte ein Jesuit vor zwei Wochen bemerkt. Wohl über den Notausgang sei der Dieb entkommen, berichtete Grillmeyer. Ihr Wert wird auf einen drei- bis vierstelligen Betrag geschätzt. Ein paar Wochen zuvor hatte er das etwa 250 Kilo schwere Werk, eine Kopie einer Statue aus dem 14. Jahrhundert, von der reformierten Gemeinde angeboten bekommen. Diese ist nun in der Kapelle der katholischen Akademie aufgestellt. Via Facebook fahndet das CPH jedoch weiter nach der gestohlenen Madonna.

Die ökumenische Hilfe ist für Grillmeyer ein weiterer Beleg für die gute Nachbarschaft zwischen reformierter Gemeinde und seiner katholischen Einrichtung. Nachdem ein Großbrand am 5. Juni 2014 die aus dem 14. Jahrhundert stammende Martha-Kirche größtenteils zerstört hatte, gewährte die katholische Citykirche Sankt Klara der protestantischen Gemeinde mit etwa 1.400 Mitgliedern Asyl.

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Foto: Symbolbild


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