Papst würdigt Martin Luther

27. Juni 2016 in Aktuelles


Reformator habe gegen korrupte und verweltlichte Kirche protestiert, die "kein Modell zum Nachahmen" gewesen sei.


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat den deutschen Reformator Martin Luther (1483-1546) gewürdigt. Luthers Absichten seien "nicht falsch" gewesen, wenn auch "vielleicht einige Methoden nicht richtig" erschienen, sagte er am Sonntagabend bei seinem Rückflug von Armenien vor mitreisenden Journalisten. Der Reformator habe damals gegen eine korrupte und verweltlichte Kirche protestiert, die "kein Modell zum Nachahmen" gewesen sei, so der Papst.

Auf die Frage eines deutschen Journalisten, ob nicht angesichts des bevorstehenden Gedenkens zum 500. Jahrestag der Reformation eine Aufhebung von dessen Exkommunikation oder eine andere Form der Rehabilitierung angebracht sei, ging Franziskus nicht ein. Der Papst reist am 31. Oktober zu einem ökumenischen Reformationsgedenken ins schwedische Lund, dem Gründungsort des Lutherischen Weltbundes.

Der Papst betonte zugleich, dass sich Protestanten und Katholiken über die Rechtfertigungslehre Luthers geeinigt hätten. Die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre von Vatikan und Lutherischem Weltbund von 1997 bezeichnete Franziskus als eines der "reichhaltigsten und tiefsten ökumenischen Dokumente".


Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


© 2016 www.kath.net