Bischöfe beklagen moderne Sklaverei im Osten Englands

5. Juli 2016 in Aktuelles


Im Osten Englands gibt es offenbar in großem Ausmaß moderne Formen der Sklaverei, von der vor allem osteuropäische Migranten betroffen sind. Die Opfer arbeiten offenbar in der Landwirtschaft sowie in Bordellen.


London (kath.net/KNA) Im Osten Englands gibt es offenbar in großem Ausmaß moderne Formen der Sklaverei, von der vor allem osteuropäische Migranten betroffen sind. Dies gelte insbesondere für die Landwirtschaft in Teilen der Region East Anglia, berichtet das Online-Portal Independent Catholic News (ICN) unter Berufung auf eine Mitteilung der Diözese East Anglia. In der vergangenen Woche hatten Vertreter der katholischen Kirche und der örtlichen Polizei gemeinsam über das Thema beraten.

Nach Angaben von Polizeibeamten, die im Osten Englands mit Einwanderern aus Litauen und mit Roma-Angehörigen arbeiten, würden Neuankömmlinge in dieser Gegend von Banden regelrecht ausgebeutet. Die in überbelegten Unterkünften lebenden Arbeiter würden kontrolliert, in dem sie von der örtlichen Gemeinde isoliert und zur Arbeit transportiert würden. Die Banden nähmen einen Großteil der Löhne und manchmal auch die Pässe an sich.

Die Arbeiter hätten oft Schulden bei den Banden, hieß es weiter. Verschuldete Arbeiterinnen würden in Scheinehen oder Betrügereien gezwungen. Binnen 12 Monaten seien zudem 25 Bordelle in der ostenglischen Stadt Peterborough entdeckt worden, viele in unscheinbaren Häusern. Die als Sexarbeiterinnen tätigen Frauen kämen meist aus Rumänien, Thailand und Ungarn.

Das Treffen von Kirche und Sicherheitsbehörden war von Alan Stephen Hopes, dem Bischof von East Anglia, initiiert worden. Den Vorsitz hatte Patrick Lynch, Weihbischof von Southwark und Migrationsexperte der Katholischen Bischofskonferenz von England and Wales.

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