Wiener Philosoph Pöltner: Lebensschutz beginnt im Mutterleib

10. Juli 2016 in Familie


Ungeborener Mensch hat dieselbe Würde wie geborener - "Meine Eltern haben mich selbst gezeugt und nicht einen Vorläufer, der sich im Laufe der Zeit in mich verwandelt hat."


Wien (kath.net/KAP) Der Wiener Philosophieprofessor Günther Pöltner tritt für einen umfassenden Schutz von Menschenleben ein, der bereits im Mutterleib beginnen müsse. Es gebe "keinen biographischen Bruch" zwischen ungeborenem und geborenem Leben, "also genießt das Leben eines noch nicht geborenen Menschen denselben Schutz wie das eines geborenen", so Pöltner. Am Beispiel seiner eigenen Existenz erklärte er: "Meine Eltern haben mich selbst gezeugt und nicht einen Vorläufer, der sich im Laufe der Zeit in mich verwandelt hat. Also bin ich selbst schon dagewesen, bevor ich geboren war und bevor ich zu mir habe 'Ich' sagen können."

Pöltner plädierte vor diesem Hintergrund für mehr Genauigkeit in der Wortwahl: Zur Debatte stehe nicht der Schutz menschlichen Lebens, "weil nicht menschliches Leben lebt, sondern allemal ein Mensch: Jemandes Leben hat begonnen". Insofern komme dem Menschen bereits im Mutterleib eine Würde zu, die nicht vom Besitz moralisch relevanter Eigenschaften wie etwa Bewusstsein oder Kommunikationsfähigkeit abhänge und kein Gegenstand der Zu- sondern Anerkennung sei.

Würde könne dem Menschen "niemals genommen" werden, weder durch Missachtung noch durch Krankheit oder sonstige äußere Umstände, so der Philosoph. Die Rede vom Verlust der Würde sei letztlich irreführend, "weil sie voraussetzt, Würde sei das Ergebnis einer Zuschreibung durch Dritte und hinge von Umständen ab".

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