Bischof Feige erhofft von Reformationsgedenken Impulse für Ökumene

12. Juli 2016 in Deutschland


Reformation sei eine Trennungs- und Entfremdungsgeschichte mit dramatischen Auswirkungen gefolgt, «die zum Teil bis heute nachwirken». Deshalb gebe es in der katholischen Kirche «gegenüber einem zu unbedachten Mitfeiern manche Vorbehalte».


Magdeburg/Hannover (kath.net/KNA) Der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige (Foto) erhofft vom Reformationsgedenken 2017 nachhaltige Impulse zu einer Einheit der Kirchen. Im kommenden Jahr werde die erste Jahrhundertfeier der Reformation stattfinden, «die auf guten ökumenischen Beziehungen aufbauen kann», schrieb Feige in einem neuen Magazin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Reformationsgedenken. Er ist auch Vorsitzender der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz.

In seinem Gastbeitrag rief der Bischof dazu auf, «auch ehrlich ins Wort zu bringen, wo Verletzungen geschehen sind». Er erinnerte daran, «dass im Zuge der Reformation die Einheit der abendländischen Kirche zerbrach». Es sei eine Trennungs- und Entfremdungsgeschichte mit dramatischen Auswirkungen gefolgt, «die zum Teil bis heute nachwirken». Deshalb gebe es in der katholischen Kirche «gegenüber einem zu unbedachten Mitfeiern manche Vorbehalte».

Feige appellierte an die Kirchen, «öfter als bisher für die Einheit zu beten und neue ökumenische Formen der Spiritualität zu entdecken». Er betonte seine Hoffnung, nach 2017 «auf dieses Jahr zurückblicken und feststellen zu können, dass es uns näher zueinander geführt hat, dass wir weitere Schritte auf dem Weg zur vollen sichtbaren Einheit der Kirche machen konnten».

Das Gedenkjahr beginnt am 31. Oktober 2016 und dauert bis zum 31. Oktober 2017. Dann jährt sich zum 500. Mal die Veröffentlichung der 95 Thesen, die Martin Luther der Überlieferung nach an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen hat.

Foto Bischof Feige


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