Man sieht sich in Panama wieder

31. Juli 2016 in Aktuelles


Ein Bericht von der Abschlußmesse mit Papst Franziskus. Von Peter Winnemöller


Krakau (kath.net)
Es waren dann am Ende rund 2 Millionen Pilger, die sich auf dem Campus Misericordiae in Krakau zur Abschlußmesse mit Papst Franziskus einfanden. Der Papst wurde mit großem Jubel von den Pilgern auf dem Campus Misericordia empfangen. Es war der Schluß- und Höhepunkt eines großen Glaubensfestes mit dem Thema Barmherzigkeit. Die große Altarinsel beeindruckt allein schon durch seine Außmaße. Seit etwas 6:30 Uhr hatten die Musiker letzte Proben gemacht. Letzte Aufbauarbeiten am und um den Altar waren vorgenommen worden. Die Pilger wurden geweckt und aufgefordert in ihre Bereiche für die Messe zu gehen. Eine derart große Menschenmenge braucht Zeit, bis sie an Ort und Stelle ist. Bei großen Messen mit dem Papst verbringt man tatsächlich oft genug mehr Zeit damit, seinen Platz zu erreichen und dort zu warten, als die eigentliche Messe dauert. So ist es auch hier in Krakau. Zeitgleich waren die jugendlichen Pilger zum Morgengebet eingeladen.

Um 9:00 Uhr war es dann endlich so weit. Der Papst hatte den Campus Misericordiae erreicht und wurde von Kardinal Dziwisz begrüßt. Mit dem Papamobil ging es über den Campus durch die Reihen der Pilger. Um 9:45 Uhr traf der Papst in der Sakristei ein, wo er für die Liturgie umgekleidet wurde. Pünktlich um 10 Uhr begann die Heilige Messe. Nach Eröffnung und Bußakt folgte der Wortgottesdienst mit Lesungen aus dem Buch Hosea (Hos 6, 1-6), und dem Epheserbrief (Eph 2, 4-10) Als Antwortpsalm nach der ersten Lesung wurde der Psalm 96 vorgetragen. Zwei Diakone trugen das Evangelium (Lk 19, 1-10) in polnisch und Altslawisch vor. Damit sollte die Existenz zweier Riten in der Region verdeutlicht werden.

In seiner Predigt sprach der Heilige Vater zu den jungen Pilgern über den Zöllner Zachäus und seine persönlich“dernisse zu Jesus zu gelangen. Er sei klein gewesen und habe ich nicht sehen können. Er habe sich geschämt. Und letztlich habe ihm sein Ruf ein Sünder zu sein im Wege gestanden. Zachäus habe diese Hindernisse alle überwunden, weil er unbedingt zu Jesus wollte. Jseus habe sich darum in sein Haus begegen wollen. Das wolle Jesus auch bei den jungen Pilgern, so der Papst. Der Häme des Volkes zum Trotz habe Zachäus Jesus in sein Haus eingeladen.

„Jesus richtet dieselbe Aufforderung an dich: „Heute muss ich in deinem Haus zu Gast sein.“ Der Weltjugendtag, könnten wir sagen, beginnt heute und geht morgen zu Hause weiter, denn dort will Jesus dir von nun an begegnen.“, ermutigte der Papst die jungen Pilger, den Glauben an und die Neugierde auf Jesus in ihre Heimat und ihren Alltag zu tragen. Mit einer Einadung zum stillen Gebet beendete der Heilige Vater seine Predigt. Die anschließende Eucharistiefeier wurde komplett in Latein zelebriert. Einige hundert Priester gingen dann zur Spendung der Kommunion auf den ganzen Campus.

In seiner Ansprache zum Angelus sagte der Heilige Vater am Ende: „Die Vorsehung Gottes geht uns immer voran. Denkt nur, sie hat bereits entschieden, welches die nächste Etappe dieser großen, 1985 vom heiligen Johannes Paul II. begonnenen Pilgerreise sein wird! Und darum künde ich euch mit Freude an, dass der nächste Weltjugendtag – nach den beiden auf diözesaner Ebene – im Jahr 2019 in Panama stattfinden wird.“ Mit Angelus endete der 31. Weltjugendtag in Krakau.

Danach verließ der Papst unter großem Jubel der Pilger den Campus. Ein beeindruckendes Glaubensfest der Jugend hat sein Ende gefunden. Die Polen hatten sich als phantastische Gastgeber gezeigt. Es war gelungen, für einen sicheren und friedlichen Verlauf des Weltjugendtages zu sorgen.Aber auch das geistliche und inhaltliche Programm war sehr gut. Die Jugendlichen hatten von Mittwoch bis Freitag vormittags Katechesen ihrer Bischöfe gehört. Sie konnten ihre Fragen stellen und die Bischöfe standen ihnen Rede und Antwort. Die Nachmittage gehörten dem Jugendfestival. Dieses Festival war eine bunte Mischung aus Kultur und geistlichen Angeboten. Es gab Konzerte und Ausstellungen an vielen Orten. In vielen Kirchen in und um Krakau wurde eucharistische Anbetung und Beichte angeboten. Die Sanktuarien von Johannes Paul II. und der Göttlichen Barmherzigkeit waren bedeutende Zentren der Tage. Sie wurden von vielen Pilgergruppen aufgesucht.

Einige der größeren Veranstaltungen, wie das Pilgerfest der italienischen Pilger und der deutschen Pilger fanden dort statt. Die Botschaft von der Göttlichen Barmherzigkeit auch unter den jungen Katholiken bekannt zu machen, war eines der wesentlichen Aspekte dieser Tage. Die jungen Menschen hat viel Gelegebenheit, sich auf ihrem Jugendfest im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit damit auseinander zu setzen. Demzufolge stand auch die Beichte sehr stark im Fokus der Tage. Zwei Open Air Beichtstuhlfelder waren aufgebaut worden. Sie wurden reichlich angenommen.

Die Stimmung war an allen Tagen in der Altstadt grandios.Insgesamt 27 Bühnen für Konzerte und andere Aufführungen waren auf den großen Plätzen aufgebaut. Die Gruppen der Pilger aus der ganzen Welt fanden zusammen und tauschten sich aus. Vor allem der Austausch von Stickern, Armbändern, Pins und anderen Anhängsel für Pilgerhüte und – rucksäcke wurden ausgestauscht. Sie sind auch in Jahren noch Erinnerung an ein großes und beeindruckendes Fest.

Die Pilger verlassen nun den Campus Misericordiae und machen sich auf in ihre Heimat. Durch die Begegnung dem Heiligen Vater, Empfang der Sakramente, gemeinsames Gebet und viele eindrückliche Erlebnisse im Glauben gestärkt fahren sie nun in ihre Heimatländer. Man sieht sich in Panama wieder.

VIDEO: Abschlussmesse




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