Die Apostolische Reise nach Polen zum Weltjugendtag 2016

3. August 2016 in Aktuelles


Franziskus: die Bedeutung der ‚Brücken der Brüderlichkeit’. Gedenken an die Verstorbenen des Weltjugendtags. Keine Zukunft für Europa ohne Rückbesinnung auf seine grundlegenden Werte und auf die christliche Sicht des Menschen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Jesus sagte: Selig, die arm sind vor Gott; / denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; / denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; / denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; / denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; / denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,3-7).

Erste Generalaudienz nach der Unterbrechung im Monat Juli. Diese fand wegen der großen Hitze in der klimatisierten Audienzhalle „Paolo VI“ statt. Papst Franziskus lies wesentliche Aspekte seiner Apostolischen Reise nach Polen zum 31. Weltjugendtag Revue passieren.

Nach fünfundzwanzig Jahren, so Franziskus, sei der Weltjugendtag in diesen Tagen ein zweites Mal nach Polen gekommen. Wie 1991 in Tschenstochau habe er dieses Mal in Krakau junge Menschen aus der ganzen Welt zusammengeführt. Das bunte Fahnenmeer im Jordan-Park und auch auf dem „Campus Misericordiae“ habe die fröhliche Gemeinschaft der vielen Nationen trotz aller Unterschiede in Sprache und Kultur in einem Mosaik der Brüderlichkeit deutlich gemacht, und die Freude, mit Brüdern und Schwestern zu feiern. Der Papst betonte: „In dieser Welt, die im Krieg ist, braucht es Brüderlichkeit, Brücken der Brüderlichkeit, Freundschaft“.

Bei diesem Jugendtag im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit hätten die jungen Menschen ihre Bereitschaft zeigen können, die Botschaft des göttlichen Erbarmens mit Werken der Barmherzigkeit überall hinzutragen.

Diese Reise sei zugleich Ein Besuch Polens gewesen, angefangen beim Heiligtum der Gottesmutter von Tschenstochau. Dieses Land mit seiner Geschichte, geprägt von leidvollen Prüfungen und Stärke im Glauben sage Europa, „dass es keine Zukunft für den Kontinent geben kann ohne die Rückbesinnung auf seine grundlegenden Werte und auf die christliche Sicht des Menschen“.

Einzentraler Wert sei hier die Barmherzigkeit, die mit zwei großen Gestalten der polnischen Geschichte in Verbindung gebracht werde: der heiligen Schwester Faustyna und dem heiligen Johannes Paul II.

Ein ausdrucksvoller Moment vor Hintergrund der augenblicklichen Weltlage und der Bedrohung durch einen „stückweisen Krieg“ sei schließlich der Besuch in Auschwitz-Birkenau gewesen. In Gebet und in Stille habe Franziskus der unzähligen Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Er habe das Mitleid Gottes in den heiligen Seelen verspürt, die durch dieses Abgrund gegangen seien.

Auschwitz-Birkenau sei ein Ort der Erinnerung und zugleich der Mahnung zur Verantwortung, dazu beizutragen, dass der Same des Hasses und der Gewalt nie wieder in den Furchen der Geschichte Wurzeln schlage. Die Grausamkeit sei eine Krankheit der Welt: „Der Herr schenke ihr Frieden!“.

Der Papst gedachte auch der 19jährigen Römerin Susanna aus der Pfarrei San Policarpo, die während der Rückreise von Krakau in Wien an einer akuten Meningitis verstorben ist. Franziskus dankte dann den Medien für ihre Beobachtung und Berichterstattung über das Ereignis. Dabei erinnerte er an die italienische Journalistin Anna Maria Iacobini, die den Weltjugendtag für das italienische Staatsfernsehen RAI begleiten sollte und in Krakau verschieden ist. Der Papst rief alle auf, für die Verstorbenen und ihre Familienangehörigen zu beten.


Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger und Besucher deutscher Sprache. In der Sommerzeit wollen wir unsere menschlichen Beziehungen nicht vernachlässigen und ebenso den Dialog mit Gott im Gebet nicht unterlassen. Vergessen wir auch nicht, im Urlaub manche Werke der Barmherzigkeit zu tun! Der Heilige Geist begleite euch auf euren Wegen!



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