Rattle: Viele Musiker haben kompliziertes Glaubenssystem

13. August 2016 in Kultur


Chefdirigent der Berliner Philharmoniker: Viele gute Musiker sind nach den Worten von Sir Simon Rattle (61) nicht religiös oder gläubig. Sie hätten aber «irgendein kompliziertes» Glaubenssystem"


München (kath.net/KNA) Viele gute Musiker sind nach den Worten von Sir Simon Rattle (61) nicht religiös oder gläubig. Sie hätten aber «irgendein kompliziertes» Glaubenssystem, sagte der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker dem «Süddeutsche Zeitung Magazin» (Freitag). «Ein Musiker, der sich keine Gedanken über Transzendenz macht, ist so selten wie ein Musiker, der kein gutes Essen mag.» In der Musik gehe es letztlich immer um die gigantische Metapher von Tod, Verlust und Abschied. «Jeder Ton beginnt mit der Stille und kehrt zur Stille zurück.»

Beim Musizieren stürze ein Kaleidoskop aus Emotionen auf den Menschen ein, erklärte Rattle. Erinnerungen, Visionen, Träume, Bilder, Erfahrungen, Abschiede - alles fließe ineinander. «Es ist wie bei einem Ertrinkenden, der sein Leben im Zeitraffer an sich vorüberziehen sieht.» - Rattle ist britischer Dirigent und seit 2002 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. 2017 wechselt er in gleicher Position zum London Symphony Orchestra. 1994 erhob ihn Queen Elisabeth II. in den Adelsstand. Der Musiker ist in zweiter Ehe mit der tschechischen Mezzosopranistin Magdalena Kozena verheiratet und lebt mit drei Kindern in Berlin.

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